Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Hitzestress für Milchkühe verringern

8. September 2022

Das Hitzestressmanagement für Milchkühe steht im Fokus des Forschungsprojekts „LeakyCow“, das Wissenschaftler um Dr. Franziska Koch vom Institut für Ernährungsphysiologie „Oskar Kellner“ in Dummerstorf durchführen. Das Hitzestressmanagement für Milchkühe steht im Fokus des Forschungsprojekts „LeakyCow“, das Wissenschaftler um Dr. Franziska Koch vom Institut für Ernährungsphysiologie „Oskar Kellner“ in Dummerstorf durchführen. 

Foto: pixabay

Wie das Institut am vergangenen Mittwoch (31.8.) erklärte, spielt die Gesundheit des Verdauungstraktes eine Schlüsselrolle für das Wohlbefinden von Milchkühen. Wenn die Tiere zu starker Hitze ausgesetzt seien, könne es zu einer krankhaften Durchlässigkeit der Darmwand kommen, dem „Leaky Gut Syndrome“ (Löchriges-Darm-Syndrom). Hitzewellen und extreme Wetterphänomene dürften in den nächsten Jahrzehnten als Folge des Klimawandels weiter zunehmen. Bereits ab einer Umgebungstemperatur von etwa 15°C und 70 % Luftfeuchtigkeit zeigten sich bei Milchkühen die ersten Anzeichen einer Hitzebelastung. Neben verkürzten Liegezeiten und einer geringeren Futteraufnahme komme es zu einer schnelleren Atmung und höheren Herzfrequenz. Wenn die Umgebungstemperatur noch weiter steige, erhöhe sich die Körpertemperatur und die Tiere fingen an zu hecheln. In der Folge verlören sie große Mengen an Flüssigkeit und Mineralstoffen und produzierten weniger Milch. Relativ neu und noch nicht ausreichend ergründet seien die möglichen Auswirkungen auf die Darmgesundheit, so Koch. Um die Wärme von der Körperoberfläche abzuleiten, verringere sich die Durchblutung des Darms von Milchkühen. Die Darmwand werde dann durchlässig, was unterschwellige Entzündungen im Darm und in den angrenzenden Lymphknoten zur Folge haben könne. Vor allem das Immunsystem der Kühe beanspruche einen Großteil der Energie, um gegen die Auswirkungen des „leaky gut syndrome“ anzukämpfen. Im kommenden Jahr wollen die Wissenschaftler erste Vorschläge zur Verbesserung des Hitzestressmanagements für Milchkühe vorlegen. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. AgE

Beitrag teilen: |

Partner

Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden, bei den Themen, die Sie interessieren!

Zur Anmeldung: