Die Bio-Zielmarke für 2030 wackelt
Bio Austria sieht die in Österreich definierten Bio-Ziele in Gefahr. Konkret geht es um das Vorhaben, bis 2030 in der Gemeinschaftsverpflegung 55% Bio anzubieten. Das Wiener Justizministerium soll daran rütteln. Der Dachverband sieht in der Zielmarke nicht nur ein politisches Versprechen, sondern einen Schritt für Klimaschutz, Tierwohl und die Förderung der regionalen Landwirtschaft.

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Der Dachverband Bio Austria sorgt sich um die in Österreich gesetzten Zielmarken für die Ökolandwirtschaft. Grund dafür ist die kolportierte Entscheidung des Wiener Justizministeriums, die verbindlichen Vorgaben für den Einsatz von Biolebensmitteln in öffentlichen Kantinen zu lockern. Diese Maßnahme stelle einen Rückschritt in der nachhaltigen Beschaffungspolitik dar und gefährde die Erreichung des Ziels, bis 2030 einen Bio-Anteil von 55% in der Gemeinschaftsverpflegung zu erreichen, kritisierte Bio Austria.
Der Dachverband verwies darauf, dass sich die neue Bundesregierung in ihrem Programm ausdrücklich zur Förderung von biologischer Landwirtschaft und nachhaltiger öffentlicher Beschaffung bekenne. „Der Anteil an biologischen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung wird schrittweise auf 55% bis 2030 erhöht“, heiße es in dem Papier. Dieses klare Ziel sei Teil des Aktionsplans „Nachhaltige Beschaffung“, der die öffentliche Hand verpflichte, verstärkt auf regionale, saisonale und biologische Produkte zu setzen.
Aus Sicht von Bio Austria ist das 55%-Ziel nicht nur ein politisches Versprechen, sondern „ein notwendiger Schritt für Klimaschutz, Tierwohl und die Förderung der regionalen Landwirtschaft“. Österreichweit würden täglich mehr als 2 Millionen Mahlzeiten in der Außer-Haus-Verpflegung ausgegeben, darunter 425.000 in Bildungseinrichtungen von Kindergärten bis Universitäten. Der Einsatz von Bio-Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung biete nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern trage auch erheblich zum Klimaschutz bei. AgE