Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Forderungskatalog an EU-Kommission

10. Dezember 2024

Der Verein Wirtschaften am Land setzt auf „mehr Anreize statt Verbote“.

Foto: Pixabay

Mit einem Forderungspapier hat sich der Verein Wirtschaften am Land, der in Österreich verschiedenste Verbände, Unternehmen und Organisationen aus dem Agrarsektor vereint, an die neue EU-Kommission gerichtet. Ganz oben auf der Liste steht die Beibehaltung einer Politik, die auf noch mehr Anreize statt Verbote in den Verhandlungen zur GAP nach 2027 setzen sollte. Darüber hinaus dürfe es keine zusätzlichen Bewirtschaftungseinschränkungen über delegierte Rechtsakte in Feld, Wiese oder Wald geben.

Ein zentrales Anliegen des Netzwerks ist die Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft in der Alpenrepublik. Verlangt wird, dass die hohen EU-Produktionsstandards als Voraussetzung für Drittlandsimporte gelten sollten. Sichergestellt werden müsse eine gentechnikfreie Produktion, und zwar durch eine lückenlose Kennzeichnung neuer Züchtungsmethoden. Verlangt wird zudem die Einbindung von Agrarexperten in Gesetzesverhandlungen, die die Land- und Forstwirtschaft direkt betreffen.

Wichtig ist dem Verein auch die Zukunftsfähigkeit der Tierhaltung. Dazu brauche es beispielsweise weiterhin tierwohlkonforme Tiertransporte nach dem Vorbild Österreichs zur Aufrechterhaltung des Handels mit Zucht- und Nutztieren. Zudem fordert das Netzwerk die Möglichkeit der Entnahme von Wölfen sowie die Einrichtung einer EU-weiten Anlaufstelle zur Sammlung umfassender Daten zur Populationsentwicklung von Großraubtieren.

Ruf nach Herkunftskennzeichnung

Dem Verein geht es im Weiteren um die Stärkung der Position auf agrarischen Märkten. Gefordert wird die Umsetzung einer einheitlichen, europäischen Herkunftskennzeichnung im Zuge der Farm-to-Fork-Strategie für primäre Zutaten, insbesondere Milch, Fleisch und Eier, außerdem ein schrittweiser Ausbau der Kennzeichnungspflichten für verarbeitete und verpackte Produkte. Darüber hinaus brauche es eine standortangepasste Weiterentwicklung der Ökolandwirtschaft und eine angemessene Abgeltung von besonderen Umweltdienstleistungen.

Der Obmann von Wirtschaften am Land, Robert Pichler, wies darauf hin, dass der neue Agrarkommissar Christophe Hansen eine „Vision für die Landwirtschaft und Ernährung“ nach den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit angekündigt habe. Der jetzt vorgelegte Forderungskatalog solle dabei als Orientierung dienen, um auch auf europäischer Ebene die landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken und den ländlichen Raum langfristig zu sichern. AgE

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