Verbrauchsrückgang bei Milchprodukten

In Deutschland ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch, Käse und Butter 2023 erneut gesunken. Dies geht aus den vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zur Versorgungsbilanz hervor. Bei Konsummilch setzte sich der langjährige Trend einer abnehmenden Erzeugung fort; die Herstellung sank gegenüber 2022 um 0,8% auf 4,22 Mio. Tonnen. Auf dem Rückmarsch war erneut auch der Konsum von Trinkmilch. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch verringerte sich im Vorjahresvergleich um fast 1% und lag erstmals mit etwas weniger als 46 Kilogramm auf einem Rekordtief. Gegessen wurde auch weniger Käse; die Durchschnittsmenge je Bürger nahm um 816 Gramm auf 23,8 Kilogramm ab. Eingeschränkt wurde zudem der Butterverbrauch, und zwar um 1,4% auf knapp 5,6 Kilogramm je Einwohner. Die nur langsam sinkenden Preise für Milch und Milchprodukte sowie der zunehmende Absatz an pflanzlichen Milchalternativen dürften zu dem leicht rückläufigen Verbrauch beigetragen haben, erläuterte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Exportrekord bei Käse

Der schwächeren heimischen Nachfrage standen bei Käse und Butter höhere Produktionsmengen gegenüber. Die Käseherstellung wuchs gegenüber 2022 um 0,6% auf fast 2,66 Mio. Tonnen, bei Butter um 1,8% auf 480.500 Tonnen, angegeben in Butterwert. Während der Inlandsabsatz etwas klemmte, konnte der Verkauf ins Ausland gesteigert werden. Die Butterausfuhren legten gegenüber 2022 um 4,2% auf 156.900 Tonnen zu; der Selbstversorgungsgrad lag bei 102%. Bei Käse stieg der Export um 6,6% auf die neue Rekordmenge von 1,41 Mio. Tonnen. Auch der Selbstversorgungsgrad dieses Molkereiproduktes erreichte mit gut 132% ein historisches Hoch. AgE