Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Weißzuckerfuture schmiert ab

26. April 2024

Der vordere Kontrakt hat sich in der ersten Aprilhälfte um insgesamt 12% verbilligt, so dass die Hoffnung der Long-Spekulanten auf einen Aufwärtstrend geschwunden ist. 

Foto: pixabay

Die Preise für die in London gehandelten Weißzuckerfutures haben seit Anfang April deutlich nachgegeben. Der vordere Kontrakt zur Lieferung im August 2024 verbilligte sich dort am Mittwochmorgen (17.4.) vorübergehend auf das Laufzeittief von 557,80 $/t (519 Euro); das waren 12,4% weniger als das Zwischenhoch vom 2. April. Wäre dieses Niveau übertroffen worden, hätte sich aus charttechnischer Sicht ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend etablieren können; nun aber ist das Chartbild Analysten zufolge „recht bärisch“. Die Hoffnung der Long-Spekulanten auf einen Aufwärtstrend ist geschwunden.

Brasilianische Exporte wettbewerbsfähiger

Marktexperten begründeten den Druck auf die Zuckerpreise unter anderem mit den verbesserten Aussichten für das weltweite Exportangebot. Am Freitag (12.4.) bezifferte der brasilianische Verband der Zuckerrohrverarbeiter (Unica) die Zuckerproduktion in der zweiten Märzhälfte auf 183.000 Mio. Tonnen; das waren 9% mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit sei die Erzeugung im laufenden Wirtschaftsjahr bis März gegenüber der Vorjahresperiode um 25,7% auf 42,43 Mio. Tonnen gestiegen. Der Anteil des zu Zucker verarbeiteten Zuckerrohrs sei damit zulasten der Ethanolproduktion um 3 Prozentpunkte auf fast 48,9% erhöht worden.

Außerdem rutschte der Wert des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar auf ein Fünfzehnmonatstief. Dadurch verbesserte sich die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Zuckerausfuhren. Das Land ist der weltgrößte Exporteur des Süßstoffs. Für Preisdruck sorgten aber auch die jetzt besseren Aussichten für die kommende Zuckerrohrernte in Indien. Das indische Wetteramt prognostizierte für die Monsunperiode, die von Juni bis September dauert, eine überdurchschnittliche Regenmenge. Indien ist der drittgrößte Zuckerexporteur der Welt. AgE

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