Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Donau Soja sieht gute Anbauperspektiven in Europa

2. Februar 2024

Der Verein prognostiziert für 2024 eine erneute signifikante Ausweitung der Sojafläche in Europa.

Image by Voggacom from Pixabay

Der Verein Donau Soja rechnet für 2024 mit einer weiteren deutlichen Ausweitung des Sojaanbaus in Europa. Die Organisation bezifferte die betreffende Fläche am Donnerstag (25.1.) auf voraussichtlich 5,6 Mio. Hektar, nach 5,1 Mio. Hektar im Vorjahr. Das wäre die vierte Arealausweitung in Folge. 2020 hatte die europäische Bohnenfläche nur 4 Mio. Hektar umfasst. Die Fachleute in Wien begründen ihre optimistische Prognose mit relativ hohen Sojapreisen, der steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Proteinen und politischen Anreizen in der Europäischen Union. Im vergangenen Jahr hatten die Landwirte in ganz Europa bereits eine Rekordernte von 12,2 Mio. Tonnen Soja eingefahren, was im Vergleich zu 2022 einem Zuwachs von 23,5% entsprach. Davon entfielen gut 3 Mio. Tonnen auf die EU; das waren 740.000 Tonnen mehr als im Vorjahr.

Donau Soja-Präsident Matthias Krön sieht den Aufwärtstrend als eine große Chance für die Lebensmittelindustrie, auf zertifiziertes regionales Soja aus Europa umzusteigen. Vorteile für Produzenten und Konsumenten seien die Gentechnikfreiheit und die Garantie, dass zertifiziertes europäisches Soja entwaldungsfrei sei und damit auch die Kriterien der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) erfülle.

CBoT-Sojabohnenkurs im Abwärtstrend

Das Angebot an gentechnikfreiem Soja in der EU folgt dem Verein zufolge einem saisonalen Trend. Bis April könne die Nachfrage mit GV-freiem Soja aus der EU, Serbien und der Ukraine gedeckt werden. Ab Mai werde dann mehr neuerntige brasilianische Ware verwendet. Allerdings werde in Brasilien insgesamt weniger GV-freies Soja produziert als in der EU. Für 2024 werde das betreffende Volumen in dem südamerikanischen Land auf nur 2 Mio. Tonnen bis 2,5 Mio. Tonnen geschätzt.

Der Internationale Getreiderat (IGC) erwartet für 2023/24 eine brasilianische Sojaernte von 153,5 Mio. Tonnen; das wären 1,5 Mio. Tonnen weniger als im Vorjahr. Für die EU rechnen die Londoner Fachleute mit einem Plus von 300.000 Tonnen auf 2,7 Mio. Tonnen. Unterdessen bewegen sich die Sojakurse an der Weltleitbörse CBoT in Chicago seit Mitte November 2023 in einem charttechnischen Abwärtstrend. Sie konnten sich aber bis zum Freitagmittag (26.1.) gegen 12.30 Uhr hiesiger Zeit von ihrem vor zweieinhalb Wochen markierten Siebenmonatstief um 1,4% auf 12,20 $/bu (411 Euro/t) nach oben absetzen. AgE

Beitrag teilen: |

Partner

Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden, bei den Themen, die Sie interessieren!

Zur Anmeldung: