Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

FAO-Preisindex im Jahresmittel 2023 deutlich schwächer

von | 12. Januar 2024

Mit einem kräftigen Knick nach unten im vergangenen Jahr ist die Hausse am Weltmarkt für Agrarprodukte vorerst beendet.

Foto: pixabay

Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse haben 2023 kräftig nachgegeben, nachdem im Vorjahr der höchste Stand seit dem Start der Erfassung durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 1961 erreicht wurde. Wie die FAO in Rom mitteilte, ging der von ihr berechnete Preisindex über alle betrachteten Warengruppen hinweg im Dezember 2023 gegenüber November zwar nur um 1,5% auf 118,5 Punkte zurück. Im Jahresmittel 2023 wurde allerdings ein Minus von 13,7% auf 124 Punkte registriert. Im Einzelnen verzeichnete die FAO im Dezember 2023 den mit Abstand größten Rückgang für ihren Zuckerpreisindex, für den im Vormonatsvergleich ein Minus von 16,6% festgestellt wurde. Dies war zwar das niedrigste Niveau seit neun Monaten, aber der Stand vom Vorjahresmonat wurde damit immer noch um 14,9% übertroffen. Als Auslöser für die zuletzt sehr schwache Entwicklung wird vor allem die Ausweitung der brasilianischen Zuckerproduktion und der betreffenden Exporte des südamerikanischen Landes angeführt. Für Preisdruck habe außerdem die Entscheidung der indischen Regierung gesorgt, in der laufenden Vermarktungssaison aus Zuckerrohr weniger Ethanol und damit mehr Zucker zu erzeugen.Indes gab der FAO-Pflanzenölpreisindex im Dezember im Vergleich zum November um 1,4% nach. Dabei sanken nach Angaben der Fachleute in Rom die Notierungen für Palm-, Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl. Als Ursache nennen sie vor allem die zurückhaltende Nachfrage wichtiger Importländer. Auch der FAO-Fleischpreisindex war im Berichtsmonat rückläufig, und zwar um 1%. Wie die Organisation dazu feststellte, fielen die Preise für Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch. Dagegen habe sich Schaffleisch verteuert. Bei letzterer Fleischart hätten die kräftige Nachfrage vor den Ferien und ein rückläufiges Angebot der Schlachtunternehmen in Ozeanien für Unterstützung gesorgt.

Getreide kostet etwas mehr 

Aufwärts ging es im Dezember mit dem FAO-Subindex für Milcherzeugnisse, nämlich gegenüber November um 1,6%. Nach Angaben der Fachleute legten die Preise für Butter, Vollmilchpulver und Käse zu. Als Ursache für die positive Entwicklung bei Butter und Käse wird der lebhafte Abverkauf in Westeuropa vor den Winterferien bei einem gleichzeitig knappen Angebot angeführt. Außerdem habe eine zunehmende Importnachfrage aus Ländern des Nahen Ostens die Käsepreise gestützt. Ferner sei Vollmilchpulver intensiv am Weltmarkt nachgefragt worden. Dagegen hätten die Notierungen für Magermilchpulver wegen einer schwachen Nachfrage leicht nachgegeben. Auch die Getreidepreise legten der FAO zufolge im Vergleich zu November moderat zu, und zwar um durchschnittlich 1,5%. Die Marktexperten begründen dies unter anderem mit höheren Notierungen für Exportweizen als Folge von wetterbedingten Unterbrechungen der Transporte in wichtigen Ausfuhrländern und Spannungen im Schwarzen Meer wegen des Krieges in der Ukraine. Derweil habe sich die Weizennachfrage stabil entwickelt. Auch Mais habe sich verteuert. Dazu hätten Spekulationen über den Umfang der brasilianischen Aussaat für die zweite Ernte und logistische Hindernisse für die Lieferungen ukrainischer Ware beigetragen. AgE

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