Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Notierungen entwickeln sich uneinheitlich

30. Januar 2024

Die Marktakteure an der European Energy Exchange rechnen im Jahresverlauf mit steigenden Preisen.

Foto: pixabay

Der Markt für Milcherzeugnisse hat sich in der zweiten Januarhälfte uneinheitlich entwickelt. Im Einzelnen war Butter nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten vom Mittwoch (24.1.) für die Jahreszeit sehr gut nachgefragt. Allerdings wurde die amtliche Notierung für lose Ware auf 5,35 Euro/kg bis 5,50 Euro/kg herabgesetzt, nach 5,44 Euro/kg bis 5,55 Euro/kg in der Vorwoche. Gleichzeitig stabilisierte sich die Notierung für abgepackte Butter auf dem Niveau von 5,80 Euro/kg bis 5,94 Euro/kg. In der Vergangenheit gab es im Januar meist einen Einbruch bei den Auslieferungen.

Unterdessen waren Allgäuer Emmentaler aus Rohmilch sowie Emmentaler und Viereckhartkäse „normal“ beziehungsweise „gut“ nachgefragt. Für den Rohmilchhartkäse wies die Kemptener Börse eine Notierung von 7,25 Euro/kg bis 8,05 Euro/kg aus, nachdem die Preisfeststellung in der Vorwoche wegen zu geringer Handelsmengen ausgesetzt worden war. Die Preise für Emmentaler und Viereckhartkäse bewegten sich weiterhin in einer Spanne von 5,40 Euro/kg bis 6,75 Euro/kg.

Die Notierungskommission in Hannover berichtete von einem festen Schnittkäsemarkt. Die Notierung für Gouda und Edamer im Block legte sogar erneut etwas zu, und zwar am oberen und unteren Ende um jeweils 5 Cent auf 4,05 Euro/kg bis 4,25 Euro/kg. Dagegen blieb die amtliche Preisspanne für die Brotware unverändert. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) fragte der Lebensmitteleinzelhandel die Ware auf einem konstant hohen Niveau bei den Molkereien nach. Angebotsaktionen seien nur noch in geringem Umfang beobachtet worden, hieß es. Die Abrufe aus der Industrie und von Großverbrauchern hätten den den kontrahierten Mengen entsprochen.

Marktbelebung bei MMP in Sicht

Unterdessen entwickelten sich die Pulvernotierungen insgesamt etwas schwächer. Der Markt für Magermilchpulver (MMP) war zuletzt weiterhin ruhig, wie die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) am Mittwoch (24.1.) berichtete. Es seien weiterhin nur wenige neue Abschlüsse zustande gekommen. Vor allem Impulse vom Weltmarkt seien weitgehend ausgeblieben. Allerdings gebe es Anzeichen für eine Marktbelebung. Die Lebensmittelindustrie in Europa habe Kaufinteresse für das zweite und auch dritte Quartal 2024. Indes sei die Warenverfügbarkeit bei den Anbietern unterschiedlich, so die ZMB. Dabei sei allgemein von Produktionsrückgängen berichtet worden. Gleichzeitig habe die Verkaufsbereitschaft teilweise zugenommen.

Lebensmitteltaugliche Ware verbilligte sich der Kemptener Börse zufolge zuletzt auf 2,48 Euro/kg bis 2,62 Euro/kg, nachdem Mitte Januar noch eine Spanne von 2,50 Euro/kg bis 2,65 Euro/kg festgestellt worden war. Außerdem wurde die Notierungsspanne für Magermilchpulver in Futtermittelqualität auf 2,33 Euro/kg bis 2,37 Euro/kg herabgesetzt; das entsprach Abschlägen am oberen und unteren Ende der Bandbreite von 5 Cent beziehungsweise 7 Cent.

Wie die ZMB mit Blick auf Vollmilchpulver berichtete, nahm die Verfügbarkeit in Deutschland bei abwartender Nachfrage zuletzt etwas zu. Damit im Einklang wurde die betreffende Notierung auf 3,69 Euro/kg bis 3,79 Euro/kg zurückgenommen, nach 3,72 Euro/kg bis 3,85 Euro/kg in der Vorwoche. Etwas schwächer notierte auch Molkenpulver für die Futtermittelindustrie. Die betreffende Spanne für Sprühware reichte von 0,74 Euro/kg bis 0,77 Euro/kg; dies entsprach einem Minus von 2 Cent.

Aufschläge für spätere EEX-Termine

Derweil rechnen die Akteure an an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig mit steigenden Preisen für Magermilchpulver und Butter. Die Börse wies für den Future auf Magermilchpulver mit Fälligkeit im Februar 2024 am Mittwoch (24.1.) einen Settlementkurs von 2.473 Euro/t aus. Für die Termine April und Juli 2024, also für den Beginn des zweiten und dritten Quartals, ergaben sich im Vergleich zum Februarkontrakt Aufschläge von 59 Euro/t beziehungsweise 144 Euro/t. Allerdings bewegen sich die Futurekurse für alle drei Fälligkeiten in einem charttechnischen Abwärtstrend. Auch die Pfeile für die Butterfutures zeigen seit mehreren Monaten nach unten. Für den Kontrakt mit Fälligkeit im Februar 2024 waren zuletzt etwa 5.250 Euro/t anzulegen. Allerdings werden für die Folgetermine ab März bis zum Ende des laufenden Jahres im Vergleich zum Februarkontrakt Aufschläge von bis zu 475 Euro/t verlangt. AgE

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