Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Selbstversorgungsgrad spürbar gesunken

20. Februar 2024

Deutschlands Zuckerproduktion ist 2022/23 auf ein Sechsjahrestief gesunken. Entsprechend verringerte sich der Selbstversorgungsgrad.

Deutschlands Selbstversorgungsgrad bei Zucker ist aufgrund der spürbar kleineren Erzeugung im Wirtschaftsjahr 2022/23 deutlich gesunken. Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn berichtete, rutschte die heimische Zuckerproduktion im Zeitraum Oktober 2022 bis September 2023 nach vorläufigen Daten auf das Sechsjahrestief von 3,95 Mio. Tonnen; das waren 716.000 Tonnen oder 15,3% weniger als im Vorjahr. Als Ursachen führen die Bonner Fachleute mit Blick auf die Zuckerrübenernte 2022 die Trockenheit im Sommer und den frühen Frost zum Jahresende an. Außerdem habe die Energiekrise den Sektor beeinträchtigt. Auch für die Inlandsverwendung von Zucker weist die BLE mit Blick auf das vergangene Wirtschaftsjahr gegenüber 2021/22 ein spürbares Minus aus, und zwar von 193.000 Tonnen oder 6,2% auf 2,93 Mio. Tonnen. Der größere Teil des Rückgangs entfiel mit 106.000 Tonnen auf die industrielle Verwendung, die sich im Berichtsjahr auf lediglich 107.000 Tonnen belief.

Deutlich weniger exportiert

Der BLE zufolge schrumpfte aber auch der Nahrungsverbrauch von Zucker, und zwar um 87.000 Tonnen oder 3% auf rund 2,80 Mio. Tonnen. Den mittleren Pro-Kopf-Verbrauch beziffern die Bonner Experten für 2022/23 auf 33,2 Kilogramm Zucker, nach noch 34,7 Kilogramm im Vorjahr. Damit wurde hier auch das Fünfjahresmittel von 34,1 Kilogramm Zucker verfehlt. Unter dem Strich ergab sich für das Berichtsjahr ein Selbstversorgungsgrad von 135%; das waren 15 Prozentpunkte weniger als 2021/22. Der betreffende Fünfjahresdurchschnitt liegt noch bei 146%.

Negativ entwickelten sich 2022/23 auch die deutschen Zuckerausfuhren, für die die Bundesanstalt im Vorjahresvergleich ein Minus von 593.000 Tonnen oder 36,9% auf 1,02 Mio. Tonnen feststellte. Zudem gingen die Exporte von zuckerhaltigen Erzeugnissen um 46.000 Tonnen oder 2,7% auf 1,66 Mio. Tonnen zurück. Dagegen erhöhten sich die Zuckereinfuhren um 40.000 Tonnen auf 473.000 Tonnen; der langjährige Mittelwert liegt hier allerdings mit 518.000 Tonnen deutlich darüber. Derweil bewegten sich die Importe an zuckerhaltigen Erzeugnissen 2022/23 mit rund 1,25 Mio. Tonnen in etwa auf dem Vorjahresniveau. AgE

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