Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Australien hofft auf Abbau chinesischer Importrestriktionen

14. Februar 2023

In den politischen Beziehungen zwischen China und Australien bahnt sich offenbar ein Tauwetter nach einer dreijährigen Eiszeit an, wovon Australiens Agrarexporteure profitieren könnten. Am vergangenen Montag (6.2) gab es einen Onlineaustausch zwischen den Handelsministern beider Länder, bei dem Chinas Wang Wentao seinen australischen Amtskollegen Don Farrell zu einem persönlichen Besuch nach Peking einlud.

Solch ein Dialog hochrangiger Minister hat es lange nicht mehr gegeben. Die Volksrepublik hat australische Exportgüter, unter anderem Wein und Gerste, mit hohen Strafzöllen versehen und blockiert mit bürokratischen Mitteln die Einfuhr von Hummer und Rindfleisch. Grund ist laut politischen Beobachtern, dass die konservativ-liberale Vorgängerregierung in Canberra gegenüber China zu kritisch aufgetreten ist. Schätzungen zufolge sind von den Einfuhrsanktionen australische Güter im Wert von umgerechnet fast 13 Mrd Euro betroffen, davon viele Agrarprodukte. Nun gibt es Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme der Lieferungen. So ist jetzt erstmals seit 2020 ein Antrag eines australischen Exporteurs zur Lieferung von Hummer in die Volksrepublik nicht abgelehnt worden. „Ich sehe das als ein positives Zeichen für die Beziehungen“, erklärte Farrell. Vor der Einfuhrblockade Chinas führte Australien lebende Hummer im Wert von jährlich rund 450 Mio dorthin. Auch Australiens Rindfleischbranche ist zuversichtlich, dass der Verkauf in die Volksrepublik bald wieder reibungsloser laufen könnte. Derzeit sind acht Rindfleischexporteure für die Ausfuhr gesperrt, offiziell wegen Verstößen gegen Etikettierungsvorschriften oder Problemen mit Corona. Die Lieferungen nach China haben sich innerhalb von drei Jahren auf 158 000 t fast halbiert. Laut dem Geschäftsführer des Australian Meat Industry Council (AMIC), Patrick Hutchinson, gibt es „außerordentlich positive“ Anzeichen dafür, dass die gesperrten Unternehmen die Geschäfte mit China bald wieder aufnehmen können. Dies sei anders gelagert als bei Wein oder Gerste mit den hohen Strafzöllen; die Wiederzulassung der Rindfleischlieferungen sei ein einfacher bürokratischer Akt. Vor allem die Betriebe, die wegen Corona-Gründen auf den Index gelangt seien, könnten sich Hoffnungen machen. Auch international sei zu hören, dass China eine Aufhebung dieses Corona-Einfuhrverbotes erwäge. AgE

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