Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Europäische Umweltagentur mahnt „transformativere“ Agrarpolitik an

10. Mai 2023

Für die Transformation hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem in Europa hält die Europäische Umweltagentur (EEA) „weitgehende Änderungen in der Förderlogik der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)“ für nötig. Es gehe darum, Innovationen und Verhaltensänderungen zu unterstützen sowie einen gerechten Übergang zu gewährleisten, heißt es in der jetzt vorgelegten Studie „Transforming Europe’s food system – Assessing the EU policy mix“.

Diese ist im Auftrag der EEA unter anderem vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) erstellt worden. Zwar seien im Rahmen der europäischen Farm-to-Fork-Strategie Fortschritte erzielt worden, so eine Kernaussage des Berichts. Im bestehenden EU-Politikmix gebe es aber Lücken und Unstimmigkeiten, die das Potential für einen transformativen Wandel begrenzten. Beispielsweise würden in der GAP „konventionelle, nicht nachhaltige Praktiken“ weiterhin mit Milliarden gefördert und damit ein Umdenken konterkariert. Zentral ist es laut dem Bericht, „den Widerstand von Interessengruppen, die sich nachhaltigen Lebensmittelsystemen entgegenstellen, zu überwinden“. Diese müssten an zukunftsweisenden Prozessen beteiligt werden. Daneben müsse es konkrete Anreize und Ausgleichszahlungen geben. Und auch die Gesellschaft sollte in die Formulierung gemeinsamer Visionen für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem einbezogen werden. Die Europäische Kommission wird im Bericht dazu aufgerufen, den Verzehr von nachhaltigeren Lebensmitteln intensiver zu fördern und gleichzeitig nicht nachhaltige Produktions- und Verarbeitungspraktiken stärker unter Druck zu setzen. Konkret gehe es darum, den Konsum von Fleisch sowie von Milchprodukten, „die sowohl aus gesundheitlicher wie auch aus ökologischer Perspektive bedenklich sein können“, zu regulieren. AgE

 

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