Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Keine einheitliche Linie

9. April 2025

Die Bauernverbände AFBF und NFU sehen die Zölle kritisch.

In den berufsständischen Organisationen der USA sind die Zollankündigungen von Präsident Donald Trump auf ein geteiltes Echo gestoßen. Während die American Farm Bureau Federation (AFBF) und der National Farmers Union (NFU) ihre Kritik bekräftigt haben, begrüßte der einflussreiche Verband der Rinderhalter, die National Cattlemen‘s Beef Association, (NCBA), die Ankündigung. Nach den Worten von AFBF-Präsident Zippy Duvall bedrohen Zölle die ökonomische Nachhaltigkeit der US-Farmen. Bereits in den letzten drei Jahren seien in den meisten wichtigen Produktionszweigen Einbußen zu verzeichnen gewesen.

Der AFBF-Präsident appellierte an die Regierung in Washington, auf eine rasche Lösung der Handelsstreitigkeiten hinzuarbeiten. Es gehe darum, Zölle zu vermeiden, die Landwirte und Viehzüchter „ins Fadenkreuz von Vergeltungsmaßnahmen rücken“. Es brauche nun eine Strategie, um die Marktchancen für US-Farmer zu verbessern.

Duvall zufolge stammen mehr als 20% der landwirtschaftlichen Einkommen aus dem Export. Zudem sind nach seinen Worten die Landwirte bei wichtigen Gütern wie Dünger und Spezialwerkzeugen auf Importe angewiesen. Der AFBF-Präsident rechnet nicht nur mit einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit infolge der US- und der Gegenzölle, sondern auch mit langfristigen Schäden durch den Verlust von Marktanteilen.

NFU: US-Farmer als Hauptleidtragende

Nach Einschätzung von NFU-Präsident Rob Larew werden die US-Farmer und Viehzüchter die Hauptlast „dieses globalen Handelskrieges“ tragen. „Die wirtschaftliche Belastung und die Ungewissheit, mit der die Landwirte konfrontiert sind, haben eine Belastungsgrenze erreicht“, stellte Larew fest. Er zeigte sich überzeugt, dass ohne eine sinnvolle Unterstützung und Engagement für eine faire Handelspolitik noch mehr Familienbetriebe verloren gehen.

Zugleich sieht der NFU-Präsident die Wirtschaft im ländlichen Raum geschwächt. Auch wird die Zollpolitik nach seiner Auffassung die Kosten für Verbraucher erhöhen und die Auswahl in den Supermärkten verkleinern. „Wir sind auf stabile Märkte und faire Wettbewerbsbedingungen angewiesen“, betonte Larew. Die Zoll-Ankündigungen schaffen nach seiner Einordnung Instabilität auf Kosten der bäuerlichen Familienbetriebe.

Rückenwind für Trump von den Rinderhaltern

NCBA-Vizepräsident für Regierungsangelegenheiten, Ethan Lane, erklärte im Nachgang von Trumps Erklärung am „Liberation Day“, bei der er laut Verbandsangaben persönlich anwesend war, dass die US-Familienbetriebe „schon zu lange von bestimmten Handelspartnern in der ganzen Welt schlecht behandelt werden“. Daher habe Trump Maßnahmen ergriffen, um zahlreiche Handelshemmnisse zu beseitigen, die Verbraucher in Übersee daran hinderten, hochwertiges, gesundes amerikanisches Rindfleisch zu essen. AgE

 

 

 

 

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