Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Kooperation bei Tiermedikamenten mit China

29. Oktober 2024

In Sachen Marktöffnung hat das BMEL keine Fortschritte vorzuweisen.

Erwartungsgemäß nur wenig Greifbares hat die Reise von Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) nach China gebracht. Angesichts der derzeitigen Handelspannungen zwischen der Europäischen Union und der Volksrepublik war dies aber auch nicht erwartet worden. In Sachen erweiterter Marktöffnung muss sich die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft weiter in Geduld üben.

Wie das BMEL am Donnerstag (24.10.) mitteilte, wurde im Rahmen der Reise eine Absichtserklärung über eine Zusammenarbeit mit China unterzeichnet, um die Qualität von Wirkstoffen für Tierarzneimittel zu sichern und zu verbessern. Bender nannte es einen „großen Erfolg, dass wir nach siebenjähriger Verhandlung mit der chinesischen Seite nun eine Kooperation zwischen unseren Fachbehörden auf die Beine stellen konnten“.

Gemäß der vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und vom chinesischen Institut für Kontrollen von Tierarzneimitteln (IVDC) unterzeichneten Absichtserklärung werden sich beide Behörden in Zukunft regelmäßig über die Rechtsgrundlagen und die Qualitätsanforderungen an Tierarzneimittelwirkstoffe austauschen. BVL-Präsident Friedel Cramer stellte fest, dass es dabei neben der Sicherung einer stetig hohen Qualität auch um den Einsatz von Antibiotika sowie das Datenmanagement mittels Künstlicher Intelligenz (KI) gehe.

China ist laut BVL einer der großen Exporteure von Arzneimittelwirkstoffen, auf den auch die deutsche Industrie für die Herstellung von Tierarzneimitteln angewiesen ist. Insbesondere bei der Belieferung mit Wirkstoffen für Antibiotika und Antiparasitika nehme China eine wichtige Rolle ein.

Im Jahr 2017 hatten Deutschland und China angesichts von Lieferengpässen sowie unerwünschter Nebenwirkungen aufgrund qualitativ von den Standards abweichender Wirkstoffe einen bilateralen Dialog zwischen dem BVL und dem Agrarministerium in Peking vereinbart. Seit 2019 hatte das BMEL das BVL unterstützt, eine Absichtserklärung in diesem Bereich mit der chinesischen Seite abzuschließen.

Keine Fortschritte konnte das BMEL in Sachen Agrarmarktöffnung vermelden. Dazu hieß es nur, dass sich Staatssekretärin Bender bei den Gesprächen mit ihren Amtskollegen aus dem chinesischen Landwirtschaftsministerium und der chinesischen Zollbehörde (GACC) für die Marktöffnung für Gerste, Weizen und Schweinefleisch eingesetzt habe. Außerdem habe Bender um Anerkennung der Regionalisierung bei Tierseuchen durch China geworben. Bekanntlich hat die Volksrepublik den Import von deutschem Schweinefleisch nach dem hiesigen Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Jahr 2020 gänzlich untersagt. AgE

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