Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Rabobank – Kreditbestand „Food & Agri“ wächst

20. August 2024

Die Entwicklung der übrigen Sektoren wurde übertroffen.

Der Darlehensbestand der Rabobank für Privatkunden im Lebensmittel- und Agrarsektor (F&A) hat sich in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024 erhöht und damit die Entwicklung der übrigen Sektoren übertroffen. Der jetzt veröffentlichte Geschäftsbericht des international tätigen Finanzinstituts weist für die F&A-Kredite im In- und Ausland zum 30. Juni 2024 gegenüber dem 31. Dezember 2023 eine Zunahme um 4,2% auf insgesamt 119,6 Mrd. Euro aus, während das restliche Portfolio lediglich um 1,3% auf 323,5 Mrd. Euro wuchs. Im Einzelnen erhöhten sich die Verbindlichkeiten der F&A-Kunden in den Niederlanden um insgesamt 5,5% auf 44,5 Mrd. Euro. Allerdings wurde für den niederländischen Primärsektor ein Abbau der Kredite verzeichnet.

Australische Agrarbetriebe investieren

Der Rabobank-Vorstandsvorsitzende Stefaan Decraene wies mit Blick auf das Kreditgeschäft in den Niederlanden darauf hin, dass die Investitionsbereitschaft der Landwirte und vor allem in der Milchwirtschaft in den vergangenen zwei Jahren abgenommen habe. Ursache sei die weiterhin politisch bedingt unsichere Zukunft der Unternehmer. Ob die neue Regierung in Den Haag künftig für mehr Klarheit sorgen werde, sei noch nicht zu sagen. Die Bank zählt nach Angaben von Decraene rund 80% der niederländischen Landwirte zu ihren Kunden.

Für die im Ausland vergebenen Darlehen an die Landwirtschaft und die Lebensmittelbranche ergab sich indes ein Zuwachs um insgesamt 3,4% auf 75,1 Mrd. Euro. Vor allem große Agrarbetriebe nahmen Kredite auf, insbesondere in Australien. Unter dem Strich erwirtschaftete die Bank im ersten Halbjahr 2024 einen Nettogewinn von 2,818 Mrd. Euro; das entsprach im Vorjahresvergleich einem Plus von 11,5%.

Getragen wurde die positive Entwicklung vor allem von höheren Zinserträgen. Laut Rabobank-Finanzvorstand Bas Brouwers dürften die Zinserträge ab dem nächsten Jahr aber sinken. Die Europäische Zentralbank habe nämlich bereits vor zwei Monaten den Leitzins gesenkt. Für 2025 rechnet er mit einem moderaten Wirtschaftswachstum. Geschäftsrisiken ergäben sich allerdings aus „geopolitischen Spannungen“ und der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl, sagte Brouwers.

AgE

Beitrag teilen: |

Partner

Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden, bei den Themen, die Sie interessieren!

Zur Anmeldung: