Viel Zucker in Kindergetränken
Der Verein foodwatch hat erneut hohe Zuckergehalte in Getränken für Kinder nachgewiesen. Von insgesamt 136 untersuchten Getränken haben demnach 117 mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten. Die Ergebnisse belegten, dass Selbstverpflichtungen der Unternehmen zur Zuckerreduktion nicht ausreichten, so foodwatch. Gebraucht würden eine Limo-Steuer sowie Werbe- und Verkaufsverbote.
Der Verein foodwatch hat erneut hohe Zuckergehalte in Kinder-Getränken nachgewiesen und die Politik zum Gegensteuern aufgerufen. Von insgesamt 136 aktuell untersuchten Getränken hätten 117 mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten, berichtete foodwatch am Donnerstag (21.8.). Im Schnitt habe der Zuckergehalt der speziell auf Kinder ausgerichteten und entsprechend beworbenen Limos, Energydrinks und Fruchtsaftgetränke 7,8% betragen. Bei einem 250-Milliliter-Glas entspreche das einem Konsum von sechseinhalb Zuckerwürfeln.
foodwatch forderte die Bundesregierung dazu auf, eine „Limo-Steuer“ einzuführen. Diese habe in Großbritannien bereits zu stark rückläufigen Zuckergehalten in Getränken und einem verringerten Zuckerkonsum von Kindern geführt. Zum Schutz der Kindergesundheit würden außerdem effektive Werbeschranken für ungesunde Produkte und eine gesetzliche Altersgrenze für den Verkauf von Energydrinks gebraucht.
Gleichlautende Forderungen kamen von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Der Konsum süßer Getränke sei ein wesentlicher Treiber dafür, dass Übergewicht, Diabetes und Herzerkrankungen derzeit in beängstigendem Maße zunähmen. Dem müsse die Politik entgegensteuern, mahnte DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer, die zugleich Sprecherin des Wissenschaftsbündnisses Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) ist. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie hätten sich als vollkommen unzureichend erwiesen. AgE