Genuss ohne schlechtes Gewissen möglich
Von bestimmten Verbänden und Medien wird oft ein Zerrbild der Tierhaltung und des Fleischverzehrs gezeichnet. Angesichts der Mythen und negativen Klischees haben mehrere der Land- und Fleischwirtschaft nahestehende Organisationen eine fachlich korrektere Einordnung gefordert.

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In einer Pressemitteilung vom vergangenen Donnerstag (9.2.) machten der Bundesverband Rind und Schwein (BRS), die Brancheninitiative Fokus Fleisch und LAND.SCHAFFT.WERTE. deutlich, dass tierische Lebensmittel ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Mischkost seien. Zudem zähle die Landwirtschaft zu den wenigen Sektoren, die seit den 1990er Jahren ihre Emissionen kontinuierlich gesenkt und die jährlichen Klimaziele eingehalten habe. Dank Photosynthese, Humusfixierung in Wiesen und Weiden sowie einem ressourcenschonenden Wirtschaftsdüngereinsatz leiste die Landwirtschaft in Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Auch bei der Wassernutzung schneide die Landwirtschaft – entgegen häufigen Behauptungen – gut ab. Den Verbänden zufolge nutzt sie beispielsweise nur etwa 2 % des insgesamt hierzulande benötigten Wassers. Der Einsatz von Antibiotika als Wachstums- oder Leistungsförderer, als Futtermittelzusatzstoff oder zur Prophylaxe, sei bereits seit 2006 EU-weit verboten. Unabhängig davon seien die Verschreibungen antibiotischer Medikamente in den vergangenen zehn Jahren um 65 % gesunken. Die resistente Keime, die der Humanmedizin in Kliniken große Probleme bereiten, seien zu 95 % MRSA-Keime, die nur beim Menschen vorkämen. Die Nutztiere würden auch den Menschen nicht das Essen wegfressen, so die Organisationen. Rund 85 % der von den Nutztieren verwerteten Pflanzenmasse seien nämlich nicht für den Menschen direkt essbar. Im landwirtschaftlichen Pflanzenbau und der Lebensmittelverarbeitung fielen rund 4 kg nicht essbare Pflanzenmasse je kg pflanzlichem Lebensmittel an. Die landwirtschaftlichen Nutztiere könnten daraus jedoch hochwertige und proteinreiche tierische Lebensmittel erzeugen und tragen somit zur sinnvollen Ressourcennutzung bei. Der dabei anfallende tierische Wirtschaftsdünger spare zudem Mineraldünger ein. Gut 40 % der in Deutschland verwendeten Stickstoff-Düngemenge stammten aus der Tierhaltung oder aus Biogasanlagen. AgE