Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Geplantes Tierschutzgesetz – Aus für Alpentourismus droht

12. August 2024

BBV und Alpenvereine warnen vor Verschärfungen bei der Kombihaltung.

Foto: Pixabay

In Sachen Tierschutznovelle schlagen Bayerns Alm- und Alpbauern und mit ihnen die bayerische Tourismusbranche nochmals Alarm: Werde der Gesetzentwurf in seiner jetzigen Fassung vom Bundestag gebilligt, stünden viele landwirtschaftliche Familienbetriebe vor dem Aus – mit erheblichen Folgen auch für die Biodiversität und den Tourismus in der bayerischen Bergwelt. Wie diese Folgen aussehen könnten, zeigt jetzt eine gemeinsame Aktion des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern (AVO), des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu (AVA) und des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) unter dem Motto #daswäreweg.

Gefordert werden von ihnen daher dringend Anpassungen hinsichtlich der Vorgaben zur Kombinationshaltung. „Was es braucht, um einen Strukturbruch zu verhindern, ist Zeit für die Weiterentwicklung sowie den dauerhaften Fortbestand der klassischen Kombinationshaltung ohne überzogene Auflagen wie einen zusätzlichen Winterauslauf“, appellierte BBV-Präsident Günther Felßner am Montag (5.8.) in Richtung Bundestag. Ferner müsse die für die Kombihaltung geplante Bestandsobergrenze von 50 Rindern gestrichen werden, da diese in keinem Zusammenhang zu Tierschutz und Tierwohl stehe und für die Höfe nicht praktikabel sei.

„Man darf nicht vergessen, dass wir in einer Kulturlandschaft leben, die von Bauernfamilien geschaffen wurde und durch Beweidung erhalten wird“, stellte der AVO-Vorsitzende Josef Glatz fest. Davon lebten unzählige geschützte Arten, davon lebe der Tourismus. „Wir als Verband haben bereits heute Mühe, unsere Landwirte davon zu überzeugen, weiterzumachen“, sagte Glatz. Wenn sich die Auflagenflut so fortsetze, würden diese Höfe aufhören.

Dies würde aber das Aussehen Bayerns und vor allem der Berglandschaften massiv verändern, warnte Glatz. Der AVO-Vorsitzende gab zu bedenken, dass nicht beweidete Wiesen degradierten, verbuschten und binnen weniger Jahre vom Wald zurückerobert würden. Das wäre das Ende einer Kulturlandschaft und ihrer einzigartigen Artenvielfalt. Besonders in der Übergangszeit seien Hänge zudem anfällig für Erosion. AgE

 

 

 

 

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