Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Gesunde Tiere gut für Klimaschutz

15. November 2024

Gesunde Nutztierbestände leisten nicht nur einen Beitrag zum Tierwohl, sondern tragen auch spürbar zum Klimaschutz bei. Das geht aus einer Studie der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) im Auftrag des Bundesverbandes für Tiergesundheit (BfT) hervor, die am Dienstag (5.11.) in Berlin vorgestellt wurde. Danach ist der CO2-Fußabdruck bei gesunden Tieren deutlich kleiner als bei kranken. Maßgebliche Faktoren sind ein geringerer Futteraufwand, eine geringere Mortalität sowie höhere Zunahmen bei guter Gesundheit der Tiere.

Foto: Pixabay

„Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden Krankheitsprävention in der Tierhaltung“, erklärte der Leiter der Studie, Prof. Dr. Christian Visscher. Die Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Ophelia Nick, zeigte sich nicht überrascht von den Ergebnissen. Sie bescheinigte insbesondere der Schweine- und der Milchviehhaltung große Fortschritte auf dem Weg zu besserer Tiergesundheit und mehr Nachhaltigkeit.

DLG-Vizepräsident Philipp Schulze Esking sprach sich dafür aus, die Weiterentwicklung der Tierhaltung nicht nur am Tierwohl zu orientieren, sondern umfassend an der Verbesserung der Nachhaltigkeit auszurichten. Die Herausforderung bestehe darin, Nachhaltigkeit messbar zu machen, um die Ergebnisse nach innen, aber auch nach außen für die Kommunikation im Markt zu nutzen.

Einvernehmen bestand bei den Teilnehmern einer Podiumsdiskussion darin, dass Prävention ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige, ressourcenschonende Lebensmittelproduktion sei.

Effizientere Ressourcennutzung

Im Fokus der Untersuchung standen exemplarisch ausgewählte bedeutende Erkrankungen bei Schweinen und Masthühnern. Die Ergebnisse zeigen, dass durch Impfungen und Präventionsmaßnahmen große Mengen an CO2-Äquivalenten eingespart werden können. Die potenzielle jährliche Gesamtersparnis durch die in der Studie betrachtete Vermeidung von Erkrankungen beläuft sich auf bis zu 2,79 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.

Die Studie zeigt, dass durch Prävention nicht nur das Tierwohl gesteigert wird, sondern auch die Ressourcen in der Nutztierhaltung effizienter genutzt werden können. Für die untersuchten Schweineerkrankungen wurde durch die Impfung eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks von bis zu 18,1 % pro Tier ermittelt. Auch bei Masthühnern können durch Schutz vor Krankheiten signifikante Einsparungen bei den betrachteten Infektionen von bis zu  599.000 Tonnen CO2-Äquivalenten realisiert werden.

Betrachtet wurden bei Schweinen neben den mit porzinem Circovirus 2 assoziierten Erkrankungen auch die die enzootische Pneumonie und die porzine proliferative Enteropathie sowie bei Masthühnern Effekte der Kokzidiose und der Colibazillose. AgE

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