Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Insgesamt 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Jahr 2020

29. August 2022

Entlang der Lebensmittelversorgungskette sind 2020 in Deutschland insgesamt etwa 11 Mio t Lebensmittel weggeworfen worden, wobei die Landwirtschaft dabei der mit Abstand kleinste Verursacher war. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Bundesregierung Ende Juni an die EU-Kommission gesendet hat.

Foto: pixabay

Mit rund 59 % entstand der überwiegende Anteil an verschwendeten Lebensmitteln sowie Schalen, Blättern, Knochen oder Kaffeesatz demnach in den privaten Haushalten. Weitere 17 % fielen in Restaurants, der Gemeinschaftsverpflegung oder dem Catering an, gefolgt von etwa 15 % bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, rund 7 % im Handel und nur etwa 2 % in der Landwirtschaft. In der Landwirtschaft würden überschüssige und verdorbene Lebensmittel nach einer Studie des Thünen-Instituts meist nicht als Abfall entsorgt, sondern betrieblich verwertet. Als Reaktionen auf die Zahlen forderten Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und seine Amtskollegin im Bundesumweltressort, Steffi Lemke, eine bewussteren Konsum von Lebensmitteln. Dieser sei „gut für die Umwelt“, so Lemke. Denn die Produktion von Lebensmitteln, die später doch nicht verzehrt würden, verschwende wertvolle Ressourcen. Für Özdemir passt nicht zusammen, dass Lebensmittel im Müll landen, während weltweit zig Millionen Menschen hungern. Außerdem hätten Landwirte hart für das Essen gearbeitet. Es sei daher eine Frage der Wertschätzung, respektvoll mit Lebensmitteln umzugehen. Özdemir und Lemke wiesen darauf hin, dass derzeit die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung weiterentwickelt werde. Die Bundesregierung wolle gemeinsam mit allen Beteiligten die Lebensmittelverschwendung verbindlich und branchenspezifisch reduzieren. Mit dem vorgelegten Bericht kommt Deutschland der in der EU-Abfallrahmenrichtlinie verankerten Pflicht nach, die Fortschritte bei der Reduzierung der Lebensmittelabfälle sichtbar zu machen. Die zur Datenerhebung entwickelte Methodik beruht auf Vorgaben der EU-Kommission. Diese will den Ressortangaben zufolge die von den Mitgliedstaaten übermittelten Daten analysieren und in einem zusammenfassenden Bericht veröffentlichen sowie die Daten für den angekündigten Vorschlag für EU-weit verbindliche Reduzierungsziele nutzen. AgE

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