Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Millionen Menschen können sich nicht gesund ernähren

von | 30. März 2023

In Deutschland sind schätzungsweise rund drei Millionen Menschen von Ernährungsarmut betroffen. Das bedeutet, dass sie sich nicht gesund ernähren können und von ernährungsbezogenen Aspekten des sozialen Lebens ausgeschlossen werden. Das geht aus der neuen Stellungnahme „Ernährungsarmut unter Pandemiebedingungen“ des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) hervor, die das Gremium am Dienstag vergangener Woche (21.3.) in Berlin an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übergeben hat.

Den Wissenschaftlern zufolge hat sich das Problem für armutsgefährdete Haushalte während der Corona-Pandemie noch verschärft, da in dieser Zeit wichtige Essensangebote wie etwa die Kita- und Schulverpflegung zeitweise weggebrochen sind. Diese Haushalte trifft laut WBAE aktuell die hohe Inflation mit gestiegenen Lebensmittelpreisen in besonderem Maße. Der Beirat empfiehlt zwei Bündel von Maßnahmen, um die materiellen und sozialen Aspekte von Ernährungsarmut gemeinsam in den Blick zu nehmen. Zum einen geht es darum, während einer Pandemie oder ähnlichen Krisen Essensangebote durch die Kita- und Schulverpflegung, die Tafeln und weitere Akteure sicherzustellen. Zum anderen schlagen die Wissenschaftler grundsätzliche Maßnahmen vor. Eine zentrale Empfehlung bezieht sich auf das Bürgergeld. Der Regelsatz reiche nach wie vor nicht für eine gesundheitsfördernde Ernährung aus und sollte entsprechend erhöht werden, so der WBAE. Zudem plädiert er für einen Systemwechsel zu einer integrativen und beitragsfreien Kita- und Schulverpflegung, die den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht und gemeinsames Essen ermöglicht. AgE

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