Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Nachhaltigkeit und Convenience große Trends in Österreich

von | 24. März 2023

RollAMA-Haushaltspanel belegt stetig steigende Bionachfrage – Aufwärtstrend nur durch die Inflation gebremst – Satte Zuwächse für Fertiggerichte – Dynamische Entwicklung auch bei Konserven sowie Tiefkühlware von Obst und Gemüse – Wunsch nach raschem Einkauf und schneller Zubereitung

Nach Rücknahme der coronabedingten Restriktionen und dem Ende der Lockdowns haben sich in Österreich die Lebensmittelmärkte wieder früheren Mustern angepasst. Das zeigen nach Angaben der Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing die aktuellen Daten aus ihrem Haushaltspanel (RollAMA). Demnach gingen 2022 in dem Alpenland die Einkaufsmengen im Vergleich zum Vorjahr um 8 % zurück, blieben aber gegenüber der Vor-Corona-Zeit stabil. Die kleineren Absatzmengen hätten dazu geführt, dass die Ausgaben im Vergleich zu 2021 nur um 2 % gestiegen seien, gegenüber 2019 aber um 15 %. „Längerfristig zeigen sich zwei größere Trends: Nachhaltigkeit und Convenience“, erklärte die Geschäftsführerin der AMA-Marketing, Christina Mutenthaler-Sipek, am Montag vergangener Woche (13.3.) in Wien. Die Nachhaltigkeit zeige sich darin, dass die stetig steigende Bionachfrage durch die Inflation nur leicht gedämpft worden sei. Immer mehr Menschen griffen außerdem zu Produkten in wiederverwertbaren Glasflaschen. Convenience-Produkte wiesen satte Zuwächse auf, berichtete Mutenthaler-Sipek. Es sei davon auszugehen, dass dieses Segment in einer zunehmend mobileren Gesellschaft eine immer größere Rolle spielen werde. Der Einkauf von Fertiggerichten fiel 2022 nach AMA-Angaben um 14 % höher aus als 2019. Konserven sowie Tiefkühlware von Obst und Gemüse hätten eine ebenso dynamische Entwicklung gezeigt. Der Wunsch nach raschem Einkauf und schneller Zubereitung äußere sich in einem vermehrten Kauf von Fleisch und Wurst in der Selbstbedienung und am boomenden Sortiment von Reib- und Scheibenkäse.

Höheres Umweltbewusstsein

Laut AMA entfielen im vergangenen Kalenderjahr rund 11,5 % der privaten Haushaltsausgaben auf Bioprodukte. Ein höheres Umweltbewusstsein der österreichischen Konsumenten zeige sich auch an der wachsenden Beliebtheit der wiederverwertbaren Glasflasche bei Milch und dem Glas bei Fruchtjoghurts. Bereits 35 % der Haushalte ließen sich von dieser ökologischen Verpackungsart ansprechen. Zurück gingen seit einigen Jahren die Käuferanteile bei Fleisch, zumindest in einigen Kategorien, stellte die AMA weiter fest. Nach oben gehe vor allem die Zahl derer, die den Fleischkonsum bewusst reduzierten. Allerdings sei der Markt von Alternativen im Bereich Fleisch, Fertiggerichte und Milch anteilsmäßig noch gering, aber langfristig wachsend. Im Jahr 2022 sei die Entwicklung etwas gebremst worden, wohl auch deshalb, weil Imitatprodukte meist teurer seien als das jeweilige Original. Der Anteil der Käufer in dieser Kategorie habe bei 52 % stagniert. AgE

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