Nachhaltigkeitskommunikation: Kunde will es einfach und konkret
Unternehmen sollten ihre Nachhaltigkeitskommunikation alltagsnäher für die Verbraucher gestalten und sich auf konkrete Lösungen im Hier und Jetzt konzentrieren. Diese Schlussfolgerung hat das Marktforschungsunternehmen concept m aus einer Nachhaltigkeitsstudie gezogen, für die es tiefenpsycholgische Interviews mit Verbrauchern, Unternehmensvertretern und Politikern geführt sowie 1.000 Konsumenten befragt hat.
Wie der Verein Kulinaria Deutschland als Vertreter von rund 130 mittelständischen Unternehmen der Lebensmittelindustrie am Donnerstag (25.7.) weiter berichtete, belegen die Studienergebnisse einen Widerspruch in der Konsumeinstellung der Verbraucher. Sie wollten zu einer besseren Welt beitragen und zugleich das Gefühl des unbeschwerten Konsums für sich erhalten.
Als zentrale Aspekte für die Verbraucher beim Lebensmittelkauf werden in der Studie Regionalität, Haltungsform und Herkunft ausgemacht. Der ökologische Anbau spiele hingegen keine dominante Rolle mehr. Siegel wirkten beim Verbraucher nur in begrenztem Ausmaß. Insgesamt 86% der befragten Verbraucher seien der Auffassung, dass nachhaltige Produkte bezahlbarer werden sollten. Außerdem seien die Verbraucher inzwischen sehr kritisch gegenüber Greenwashing und wohlklingenden Phrasen.
Idylle unerwünscht
Die Marktforscher von concept m ziehen daraus die Schlussfolgerung, dass Unternehmen in ihrer Nachhaltigkeitskommunikation jede Form von Selbstidealisierung und auch Verklärung wie in Kinderbuchgeschichten vermeiden sollten. Botschaften sollten selbstbewusst, konkret und realistisch sein. Außerdem seien Ankündigungen zu vermeiden. Es gehe um das Nachhaltigkeitsengagement in der Gegenwart. Daneben wird in der Studie vor einer überbordenden Menge an Siegeln gewarnt. Zudem sollten Siegel einfach zu verstehen und zu vergleichen sein. AgE