Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Nährwertkennzeichnung: Portugal übernimmt den Nutri-Score

16. April 2024

Das südwestliche EU-Mitglied ist das achte europäische Land, das auf die fünfstufige Farben- und Buchstabenskala setzt.

Foto: pixabay

Die Nährwertkennzeichnung Nutri-Score hält jetzt auch in Portugal offiziell Einzug. Das südwestliche EU-Mitglied ist das achte europäische Land nach Frankreich, Belgien, Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und der Schweiz, das diese Nährwertbewertung von Lebensmitteln einführt. Die betreffende Entscheidung wurde kürzlich im „Diário da República“, dem Äquivalent zum hiesigen Bundesgesetzblatt, veröffentlicht. Als Begründung für die Einführung der fünfstufigen Farb- und Buchstabenskala wird „die hohe Häufigkeit chronischer Krankheiten im Zusammenhang mit dem Essverhalten“ der Portugiesen genannt.

Das Nutri-Score-Nährwertkennzeichnungssystem sei insbesondere nach der ersten Überarbeitung des Algorithmus im Jahr 2023 wissenschaftlich fundiert und bereits in einer Vielzahl von EU-Ländern umgesetzt worden, stellt der portugiesische Gesetzgeber in dem offiziellen Text fest. Auch werde es bereits von mehreren nationalen Wirtschaftsakteuren im Lebensmittelsektor genutzt. Daher bestünden „beste Voraussetzungen“ für die Einführung des Nutri-Score in Portugal. Die Generaldirektion Gesundheit (GDS) wurde beauftragt, binnen drei Monaten die Umsetzungsbedingungen festzulegen.

Nur „grün“ nicht unbedingt ausgewogen

In Deutschland findet der Nutri-Score mittlerweile breite Anwendung. Die Bundesregierung hat in ihrer jüngst beschlossenen Ernährungsstrategie einen Ausbau dieser Nährwertkennzeichnung angekündigt. Seit 2020 hat der Bund zur Information von Verbrauchern und Unternehmen über den Nutri-Score insgesamt rund 1,57 Mio. Euro ausgegeben.

Der Lebensmittelverband Deutschland stellt auf seiner Webseite zu dem Nutri-Score klar, dass dieser ausschließlich das „ernährungsphysiologisch günstigere Erzeugnis“ innerhalb einer Lebensmittelkategorie identifiziert. So werde immer nur eine Aussage darüber getroffen, ob beispielsweise eine Spinat-Pizza oder eine Pizza Margherita das günstigere Nährwertprofil habe. Deshalb haben die Nutri-Score-Bewertungen dem Verband zufolge über die jeweilige Lebensmittelkategorie hinaus keine Bedeutung. Ein Einkauf mit ausschließlich „grün“ bewerteten Produkten bedeute deshalb auch noch lange nicht, dass man sich damit gesund und ausgewogen ernähre. AgE

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