Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Pflanzliche Produkte werden immer beliebter

18. August 2022

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz hat die Nachfrage nach Milchalternativen spürbar zugenommen. Laut einer Studie des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) – mit Daten des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ – ist der Umsatz mit pflanzenbasierten Produkten im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) von 2017 bis 2021 um 79,3 % auf 172 sfr (174 Mio Euro) gestiegen.

Foto: pixabay

Die Milchalternativen seien eine „schnell wachsende Nische“, heißt es in der Studie. Deren Marktanteil, gemessen am Umsatzerlös, hat sich innerhalb von fünf Jahren von 2,7 % auf 4,2 % erhöht. Wichtigstes Produkt bei den Milchimitaten in der Schweiz ist die aus Pflanzen hergestellte Trinkmilch, die es 2021 auf einen Marktanteil von 11 % an den gesamten Ausgaben für Konsummilch brachte. Die meistverkaufte Variante war dabei die Hafermilch mit 45 % der Gesamtausgaben für Pflanzenmilch. Die Preise der meisten pflanzenbasierten Produkte sind laut BLW deutlich höher als jene der Milchprodukte tierischen Ursprungs. Den stärksten Preisunterschied verzeichneten 2021 die Käseimitate, die 98,5 % teurer waren als die konventionelle Ware. Bei Joghurtimitaten belief sich der Preisabstand auf 81,6 % und bei Trinkmilchimitaten auf 80,6 %. Die Milchimitate sind vor allem bei jungen, gutverdienenden Familien beliebt. Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft der Schweizer Landwirtschaft Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Ackerkulturen eröffnet. Allerdings profitiere dieser bisher zu wenig vom aktuellen Wachstum des Marktes der alternativen Erzeugnisse. Die Milch- oder Fleischalternativen würden nämlich häufig aus importierten pflanzlichen Rohstoffen oder Halbfabrikaten hergestellt. Damit das Wachstum dieses vielversprechenden Marktes auch der heimischen Landwirtschaft zugutekomme, müsse die Branche als Ganzes betrachtet werden, also von der Produktion der Rohstoffe über die Verarbeitung bis zur gezielten Vermarktung der Produkte. Konsumentenseitig sei jedenfalls ein großes Potential vorhanden. AgE

Umrechnungskurs: 1 sfr = 1,009 Euro

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