Schweiz: Bio gerät ins Stocken
2024 gab es bei der Betriebszahl erstmals seit 2010 kein Wachstum.

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Die nunmehr fast 15 Jahre andauernde Aufwärtsentwicklung im Schweizer Ökolandbau hat 2024 an Schwung verloren. Zum ersten Mal seit 2010 ist die Zahl der Biobetriebe nicht gewachsen, sondern nahezu unverändert geblieben. Das geht aus der aktuellen Landwirtschaftlichen Strukturerhebung hervor, deren Ergebnisse am Dienstag (13.5.) vom Bundesamt für Statistik (BfS) vorgelegt wurden. Erfasst wurden 7.889 Biohöfe, die einen Anteil von knapp 17% aller Landwirtschaftsbetriebe in dem Alpenland ausmachten. Bewirtschaftet wurde 2024 von den Biobauern eine Fläche von 190.950 Hektar und damit etwa gleich viel wie im Vorjahr. Dieses Bioareal entsprach rund 18,4% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz. Einen kräftigen Zuwachs um 37% verzeichneten die Statistiker beim Bioanbau von Zuckerrüben. Bei Ölpflanzen wurde die Fläche um 17% ausgeweitet, bei Soja um 15% und bei Körnermais um 14%. Verkleinert wurde das Anbauareal von Bio-Hafer, und zwar um 14%. Bei Bio-Dinkel gab es ein Minus von 21%.
Vom BfS wurden 2024 insgesamt 47.075 Landwirtschaftsbetriebe gezählt; das waren 1,3% weniger als ein Jahr zuvor. Sie beschäftigten 147.900 Personen, womit der Vorjahreswert um 0,7% unterschritten wurde. Festzustellen ist, dass immer mehr Frauen einen Landwirtschaftsbetrieb führen. Der Frauenanteil an der Spitze von Betrieben legte von 5,2% im Jahr 2014 auf 7,7% im vergangenen Jahr zu. Im Berichtsjahr bewirtschaftete ein Schweizer Bauernhof im Durchschnitt eine Fläche von 22,1 Hektar und damit 0,3 Hektar mehr als 2023. Weiter rückläufig war 2024 der Schweinebestand in der Schweiz, der im Jahr 2022 einen Höchststand erreicht hatte; im Vergleich zu 2023 sank die Zahl der Schweine um 3,7% auf 1,275 Mio. Tiere. Die Bio-Schweinehaltung machte mit 2,7% nach wie vor nur einen kleinen Teil des Gesamtbestandes aus. Der Rindviehbestand legte gegenüber 2023 nur unmerklich um 0,3% auf 1,534 Mio. Tiere zu. Stabil blieb die Geflügelhaltung mit 13,2 Mio. Tieren. AgE