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Schweiz: Weniger Antibiotika in der Tier- und Humanmedizin eingesetzt

17. November 2022

Die 2015 in der Schweiz gestartete nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) zeigt nach und nach Wirkung. Sowohl in der Tier- als auch in der Humanmedizin werden weniger Antibiotika eingesetzt. Das zeigt der „Swiss Antibiotic Resistance Report 2022“, der vergangene Woche vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) vorgelegt wurde.

Demnach haben die Tierärzte im Jahr 2021 rund 6 % weniger Antibiotika verschrieben als 2019. Seit 2012 konnten die Antibiotikaverschreibungen im Veterinärbereich sogar um etwa die Hälfte reduziert werden. Der Verbrauch von sogenannten kritischen Antibiotika, die für die Humanmedizin besonders wichtig sind, wurde zwischen 2019 und 2021 weiter eingeschränkt; seit 2016 ist ein Rückgang um rund 50 % erreicht worden. Die ebenfalls erhobenen Resistenzdaten zeigen laut Bericht in der Tier- und der Humanmedizin unterschiedliche Entwicklungen. Bei einigen Bakterien hat die Antibiotikaresistenz deutlich zugenommen, während sie bei anderen stabil geblieben oder gesunken ist. Insgesamt zeichnet sich in den letzten Jahren eine Stabilisierung der Resistenzraten ab. Verwiesen wird in dem Report darauf, dass in den vergangenen Jahren in der Human- und der Tiermedizin, wie auch in der Landwirtschaft, wichtige Maßnahmen umgesetzt worden seien, um den Einsatz von Antibiotika zu verringern und Resistenzbildungen zu vermindern. Leitlinien, Handbücher, Empfehlungen und Weiterbildungen unterstützten die Ärzte- und Tierärzteschaft bei der Wahl der Antibiotika und beim richtigen Einsatz. Zudem müssten die Tierärzte seit Oktober 2019 alle Verschreibungen mit Antibiotika im „Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin“ (IS ABV) eingeben. Die Ergebnisse würden bei der Beurteilung der bereits umgesetzten Maßnahmen zum umsichtigen Einsatz von Antibiotika helfen. AgE

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