Sorge um Preise und Rentabilität
Herausfordernd sind für die Hersteller steigende Compliance-Anforderungen.

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Die Lebensmittelhersteller in Deutschland sehen in steigenden Einkaufspreisen und mangelnder Rentabilität die aktuell größten wirtschaftlichen Risiken. Für Druck sorgen zusätzlich neue Compliance-Regelungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten. Zu diesem Fazit kommt zumindest die aktuelle Risikostudie der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und der AFC Risk & Crisis Consult GmbH. Befragt wurden dabei 296 Risiko- und Krisenmanager in der Lebensmittelwirtschaft. „Unsere Studie verdeutlicht, dass die Rentabilität – verstärkt durch globale wirtschaftliche Unsicherheiten wie Handelskonflikte und politische Instabilität – die größte Herausforderung darstellt“, kommentierte die BVE-Geschäftsführerin Stefanie Sabet, am Freitag (27.7.) die Untersuchung.
Nach Ansicht des BVE spiegelt sich die Sorge um die Rentabilität derzeit auch in der Wirtschaftslage der Unternehmen wieder. Es werde wegen der Preisentwicklung zunehmend schwieriger, gestiegene Kosten in der Rohstoffbeschaffung zu decken. Dagegen werde das Risiko von Lieferausfällen heute als geringer bewertet als noch 2022.
Mit den steigenden Compliance-Anforderungen haben der Studie zufolge mangels personeller und finanzieller Ressourcen vor allem kleinere Unternehmen zu kämpfen. So gebe es wegen unklarer Richtlinien Unsicherheit bei der Interpretation der Regelungen. Zudem würden die Vorschriften zu finanziellen Belastungen führen. Bei der Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung sehen die befragten Unternehmen vor allen die Beschaffung der Geolokationsdaten der Erzeuger als problematisch an. „Diese zusätzlichen Kosten können sich auch auf die Preisgestaltung von Endprodukten auswirken und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen“, warnt daher der BVE. AgE