Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Butter in Neuseeland teurer als deutsche Markenware

16. Februar 2024

An der Global Dairy Trade (GDT) ist der Preis für das Milchfett stark gestiegen und nun höher als die Notierung in Kempten.

Foto: pixabay

Während in Deutschland die amtlichen Butternotierungen zuletzt zurückgenommen worden sind, machte der Preis für das Fettprodukt an der globalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) einen großen Satz nach oben. Im Mittel aller Kontraktlaufzeiten erlöste die neuseeländische Molkerei Fonterra für ihre Butter bei der Auktion am Dienstag (6.2.) 6.065 Euro je Tonne; das waren 10,3% mehr als bei der vorherigen Handelsrunde Mitte Januar. Mehr Geld für das Milchfett gab es zuletzt im April 2022 in der Rekordpreisphase. Für die kurzfristige Lieferung im März zahlten die Kunden sogar 6.343 Euro/t und damit 14,2% mehr als zuvor. Damit liegt das Preisniveau an der GDT klar über dem der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten. Dort wurde die Notierung für Päckchenbutter am Mittwoch (7.2.) im Spannenmittel um 9 Cent auf 5,69 Euro/kg bis 5,87 Euro/kg gesenkt. Vorangegangen waren Kontraktverhandlungen der Butterhersteller mit dem Lebensmitteleinzelhandel, bei denen offenbar der bisherige Verkaufspreis nicht ganz gehalten werden konnte. Die Notierung für Blockbutter wurde im Mittel um 7,5 Cent auf 5,15 Euro/kg bis 5,35 Euro/kg herabgesetzt.

Vollmilchpulverpreis geht stetig nach oben

Bei den Notierungen für Schnitt- und Hartkäse änderte sich in Hannover beziehungsweise Kempten zuletzt nichts. Der Markt war recht ausgeglichen. An der GDT ging es mit dem durchschnittlichen Auktionspreis für Cheddar dagegen um 6,3% auf 4.160 Euro/t nach oben. Das Vorjahresniveau wurde damit aber noch um gut 10% verfehlt. In Deutschland liegen die Notierungen für die Schnittkäsesorten Edamer und Gouda aktuell um 5% über dem Vorjahresniveau, bei der Blockware im Spannenmittel sogar um fast 14%. Spürbar verteuert hat sich an der GDT zuletzt auch Magermilchpulver, nämlich im Mittel aller Kontrakte um 4,6% auf 2.567 Euro/t. Vollmilchpulver setzte seine seit Monaten anhaltende Aufwärtsentwicklung fort und legte bei der jüngsten Handelsrunde preislich um 3,4% auf 3.223 Euro/t. Das war der höchste Stand seit Oktober 2022. Seit dem Tiefpunkt Mitte August 2023 ist der Preis für Magermilchpulver um 851 Euro/t oder rund 36% gestiegen.

Insgesamt legte der GDT-Preisindex für alle gehandelten Produkte gegenüber der Auktion von Mitte Januar um 4,2% zu und lag mit 1.106 Punkten um 4,0% über dem Vorjahresniveau. Bei den letzten fünf Handelsrunden ist der Preisindex jeweils gestiegen, seit Anfang Dezember insgesamt um gut 10%. Analysten in Neuseeland gehen davon aus, dass Fonterra demnächst seine Milchpreisprognose für die Saison 2023/24 anheben wird.

Deutsche Milchpulverpreise stabil bis schwächer

Während es bei Milchpulver an der GDT nach oben ging, tendierten die Preise in Deutschland bestenfalls behauptet. Laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) hat sich die betreffende Nachfrage nach ruhigen Vorwochen etwas belebt. Größer geworden ist vor allem das Kaufinteresse der Lebensmittelindustrie. Nach Abschlägen in den Vorwochen ließ sich laut Kemptener Börse die lebensmitteltaugliche Ware aber nur unverändert für 2,45 Euro/kg bis 2,60 Euro/kg verkaufen. Sie lag damit nahe bei den GDT-Preisen. Die Futtermittelqualitäten wurden bei einem Abschlag von 1 Cent für 2,29 Euro/kg bis 2,33 Euro/kg abgegeben. Vollmilchpulver verbilligte sich zuletzt in Deutschland um durchschnittlich 4 Cent auf 3,62 Euro/kg bis 3,70 Euro/kg. Dennoch war es damit noch um rund 13% teurer als die an der GDT gehandelte Ware. AgE

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