Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Butterabsatz bleibt hinter Erwartungen zurück

von | 18. April 2023

Geformte Butter aber gut nachgefragt – Amtliche Käsenotierungen stabil bis freundlich – Preisabschläge für Mager- und Vollmilchpulver bei ruhigem Handel – Auch Süßmolkenpulver tendiert leichter – Weltmarktpreise für Milcherzeugnisse weiter unter Druck – Fonterra setzt Prognose für Milcherzeugerpreis nach unten

Die Nachfrage nach Molkereiprodukten hat sich in der Karwoche recht uneinheitlich entwickelt. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse berichtete von einer guten Nachfrage nach geformter Markenbutter. Dagegen sei der Markt für lose Ware von einer abwartenden Haltung der Käufer geprägt gewesen. Die amtliche Notierung für Blockbutter wurden zu Beginn des Monats erneut herabgesetzt, und zwar um 10 Cent auf 4,50 Euro/kg bis 4,70 Euro/kg. Unter dem Strich sei der Butterabsatz insgesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Beim Käse wurde hingegen in Kempten von einer sehr guten Nachfrage nach Emmentaler berichtet. Die Notierung für Gouda und Edamer in Hannover stieg bei der Blockware nochmals um 5 Cent und landete damit bei 3,40 Euro/kg bis 3,60 Euro/kg. Auch die Brotware sei gut nachgefragt gewesen, hieß es. Unterdessen entwickelten sich die Pulverpreise bei ruhigem Markt leichter. Nach den Angaben der Kemptener Börse erlösten die Hersteller von Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zuletzt für ein Kilogramm zwischen 2,38 Euro und 2,58 Euro; das waren am unteren Ende 5 Cent und am oberen Ende 7 Cent weniger als in der Vorwoche. Für die Futtermittelware wurde die Notierungsspanne auf 2,19 Euro/kg bis 2,22 Euro/kg zurückgenommen, nach 2,20 Euro/kg bis 2,24 Euro/kg in der Vorwoche. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) kamen nur wenige neue Abschlüsse zustande. Auch die Preise für Vollmilchpulver tendierten schwächer. Hier traf eine ruhige Nachfrage auf ein ausreichendes Angebot. Die Notierungen für Sprühware reichten von 3,42 Euro/kg bis 3,50 Euro/kg. Eine Woche zuvor waren noch 3,44 Euro/kg bis 3,58 Euro/kg festgestellt worden. Der Kemptener Börse zufolge gaben die Preise für Süßmolkenpulver bei ruhigem Handel ebenfalls etwas nach.

GDT-Preisindex erneut rückläufig

Unterdessen ging es mit den Weltmarktpreisen für Milchprodukte weiter abwärts. Die internationale Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) verzeichnete am 4.4. für alle dort gehandelten Standardmilchprodukte mit Ausnahme von Cheddar Abschläge. Der zusammenfassende Preisindex gab das vierte Mal in Folge nach; das Minus gegenüber der Handelsrunde vor zwei Wochen belief sich auf 4,7 %. Im Vorjahresvergleich bedeutet das ein Rückgang um 38,4 %. Allein Cheddarkäse legte bei der jüngsten Versteigerung zu, und zwar gegenüber Ende März um 3,8 % auf 4 167 $ (3 834 Euro). Mit dieser Erholung konnte aber die im vergangenen Monat verzeichnete Verbilligung von insgesamt rund 20 % bei Weitem nicht wettgemacht werden. Dagegen sank der durchschnittliche Kontraktpreis für wasserfreies Milchfett gegenüber Ende März um 7,2 % auf 4 736 $/t (4 357 Euro); das war das niedrigste Niveau seit Anfang Januar 2021. Zudem gaben die Preise für Vollmilchpulver im Vergleich zur vorherigen Handelsrunde um 5,2 % 3 053 $/t (2 809 Euro) nach. Auf diesem Niveau hatte der Wert zuletzt im November 2020 rangiert. Butter und Buttermilchpulver verbilligten sich um jeweils 3,3 % auf 4 595 $/t (4 227 Euro) beziehungsweise 2 529 $/t (2 327 Euro). Für Magermilchpulver wies die Börse ein Minus von 2,5 % auf 2 579 $/t (2 373 Euro) aus.

Nachfrage Chinas noch nicht erholt

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hatte bereits am 3.4. seine Prognose für den Milcherzeugerpreis ab Hof für 2022/23 nach unten gesetzt. Demnach soll die Vergütung für das Kilogramm Milchfeststoff in der bis noch bis Ende Mai laufenden Saison zwischen 8,00 NZ$ (4,63 Euro) und 8,60 NZ$ (4,98 Euro) liegen; das Spannenmittel wurde damit gegenüber der vorherigen Prognose um 0,20 NZ$ (11,6 Eurocent) auf 8,30 NZ$ (4,80 Euro) gesenkt. Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell begründete die pessimistischere Einschätzung damit, dass sich die kurzfristige Nachfrage nach Milcherzeugnissen ruhiger als erwartet entwickelt habe. Insbesondere die Nachfrage Chinas nach Vollmilchpulver habe sich noch nicht wie ursprünglich angenommen erholt. Außerdem nehme die Milchproduktion auf der Nordhalbkugel saisonal bedingt zu, so dass sich dort die Lager mit Magermilchpulver füllten. AgE

Umrechnungskurse: 1 $ = 0,9200 Euro; 1 NZ$ = 0,5786 Euro

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