Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Nachgebende Preise lassen Nachfrage wieder steigen

22. Februar 2023

Absatz von Milchprodukten nimmt zu – Preiskorrekturen nach unten zeigen Wirkung – Höhere Kaufbereitschaft der Großkunden – Notierungen für Päckchenbutter und Schnittkäse nochmals gesenkt – Blockbutter tendiert dagegen fester – Zunehmende Geschäftstätigkeit am Pulvermarkt

Die Hersteller von Milchprodukten haben in den vergangenen Wochen und Monaten ihren Kunden im Handel und Industrie mehrfach Preisnachlässe gewähren müssen. Die Kaufbereitschaft und der Absatz scheinen davon nun immer mehr zu profitieren. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten stufte vergangene Woche die Nachfrage bei allen Produkten als „sehr gut“ ein. Vor weiteren Notierungsabschlägen schützte dies jedoch nicht immer. So kam es bei der Päckchenbutter nach dem schon starken Rücksetzer zuvor zu einer weiteren Korrektur nach unten. Die amtliche Notierung in Kempten wurde am vergangenen Mittwoch (15.2.) im Spannenmittel um 11,5 Cent auf 4,98 Euro/kg bis 5,24 Euro/kg gesenkt. Dagegen gab es bei der Blockbutter eine deutliche Korrektur nach oben, und zwar um 31 Cent auf 4,32 Euro/kg bis 4,80 Euro/kg. Der Anfang Februar erreichte Preistiefpunkt scheint überwunden. Die Industrie hat laut Analysten ihre abwartende Haltung aufgegeben und ordert wieder zügig Ware. Lange Zeit hatte es einen ungewöhnlich hohen Preisabstand zwischen Block- und Päckchenbutter gegeben, dieser ebnet sich nun ein. Bei Schnittkäse gab es laut Marktbeobachtern Mitte Februar ebenfalls eine zunehmende Nachfrage. Bei den kurzfristigen Abschlüssen mussten die Hersteller allerdings nochmals Zugeständnisse machen. Die amtliche Kommission in Hannover korrigierte die Notierung für Gouda und Edamer im Block um 35 Cent auf 3,15 Euro/kg bis 3,45 Euro/kg nach unten. Die Brotware wurde zwischen 3,70 Euro/kg und 4,10 Euro/kg notiert; das waren im Schnitt 15 Cent weniger als in der Vorwoche. Der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) zufolge fragte der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Schnittkäse rege nach. Die Lagerbestände würden langsam abgebaut, das Alter der Ware nehme ab. Zudem ziehe die Nachfrage aus der Industrie und bei Großverbrauchern langsam an. Der Boden der Preise scheine erreicht zu sein.

Magermilchpulver tendiert fester

Weiter im Aufwind befand sich Mitte Februar der Markt für Milchpulver. Vor allem bei Magermilchpulver hat die Geschäftstätigkeit laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zugenommen. Es habe deutlich mehr Verkaufsabschlüsse bei lebensmitteltauglicher Ware gegeben; das gelte für den EU-Binnenmarkt als auch für den Weltmarkt. Hierbei werde die Bestandsware im Vergleich zum frisch produzierten Pulver mit leichten Abschlägen gehandelt. Nach den Angaben der Kemptener Börse konnten die Hersteller von Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zuletzt für ein Kilogramm zwischen 2,45 Euro und 2,65 Euro erlösen; das waren 5 Cent mehr als in der Vorwoche. Die Futtermittelware erzielte im Verkauf einen Aufschlag von durchschnittlich 6 Cent; sie verteuerte sich auf 2,35 Euro/kg bis 2,42 Euro/kg. Weniger flott ging es beim Handel mit Vollmilchpulver zu. Hier sei die Belebung im Vergleich zu anderen Segmenten des Milchmarktes weniger ausgeprägt, berichtete die ZMB. Die Verkaufspreise blieben stabil. Das galt auch für die Abgabe von Süßmolkenpulver an die Futtermittelindustrie. Bei den Lebensmittelqualitäten kam es der Kemptener Börse zufolge im Verkauf zu einem kleinen Plus von 1 Cent auf 0,85 Euro/kg bis 0,93 Euro/kg. AgE

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