Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Notierungen vom 11.01.2023

11. Januar 2023

Marktbericht der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse

Hohe Auszahlungspreise und milde Temperaturen lassen die Milchanlieferung, neben dem saisonal üblichen Ansteigen, weiter in die Höhe klettern. Dies gilt jedoch nicht für jedes Land im europäischen Raum. Frankreich zum Beispiel liegt in seiner Anlieferung noch immer hinter den Vorjahreszahlen zurück. Der Spotmarkt für flüssigen Rohstoff reagiert im neuen Jahr leicht abgeschwächt. Die Unsicherheit ist groß, was das neue Jahr so mit sich bringt. Personalprobleme plagen die Produzenten, die Läger sind generell gut gefüllt und die Energiekosten werden trotz Deckelung zusätzlich einen gewaltigen Anteil in der betrieblichen Kostenstruktur ausmachen.

Milchpulver und Süßmolkenpulver

Vollmilchpulver musste in den ersten beiden Preisermittlungen des neuen Jahres verstärkt zurückgenommen werden. Trotzdem besteht in Deutschland immer noch die Möglichkeit, Abschlüsse über dem internationalen Niveau zu tätigen. Auch Magermilchpulver in Lebensmittelqualität reagiert schwächer. Verhandlungen werden geführt. Abschlüsse lassen jedoch auf sich warten. Das erhöht aktuell den Druck und stimuliert die Käuferschicht, weiterhin abzuwarten. Ob sich dies auf Dauer so halten wird, ist fraglich. Nicht ganz so ausgeprägt waren die Preisrücknahmen bei Futtermittelqualität. Hier scheint sich die Situation im neuen Jahr zumindest vorübergehend ein wenig zu stabilisieren. Bei Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität haben sich die Belebungen aus der vergangenen Woche wieder beruhigt. Exportabschlüsse nach Asien, welche dafür verantwortlich waren, sind wieder rückläufig. Dies schwächt den Markt. Es ist ruhig. Molkenkonzentrat ist derzeit günstig zu bekommen. Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität wurde ebenfalls zurückgenommen.

Butter

Der Lebensmitteleinzelhandel scheint momentan bei den Bestellungen etwas zu bremsen. Dieser möchte die Lagerbestände vermutlich reduzieren mit Hinblick auf die anstehenden Kontraktverhandlungen für Februar. Der Abverkauf an die Konsumenten sei aktuell noch, im Vergleich zum Vorjahr, etwas verhaltener. Teilweise liegt noch Ware mit einem kurzen Mindesthaltbarkeitsdatum im Regal. Im Bereich Blockbutter 25 kg geht die preisliche Reise noch weiter nach unten. Die Notierung wurde auf 4,85 €/kg bis 5,05 €/kg angepasst. Die Anfragen durch die Kunden steigen bei den Herstellern an, die Preisvorstellungen gehen aber nach wie vor weit auseinander. Es wird nur das Notwendigste gekauft, teilweise von Woche zu Woche.

Emmentaler

Bei Emmentaler und Viereckhartkäse hat sich die Meldemenge nach dem Weihnachtsgeschäft und der teilweise, durch den Feiertag, verkürzten Meldewoche verringert. Die Notierung ist belassen worden. Das Gleiche kann man auch über Allgäuer Emmentaler für diese Woche berichten.

Schnittkäse

Die Tendenzen der Entwicklung des Schnittkäsemarktes für das Jahr 2023 stehen auf schwächer. Es ist genügend Angebot auf dem Markt. Die Nachfrage wird als zurückhaltend beschrieben. Die Mengen aus der Lebensmittelindustrie werden normal abgerufen, sind aber insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Der Verbraucher ist preissensibler geworden. Er greift mehr zu den kleineren Verpackungseinheiten und Aktionsware. Das Großverbrauchergeschäft hat nachgelassen. Durch die Preisrückgänge ist der Schnittkäse für den Drittlandsexport wieder interessanter geworden und dürfte zu einer Belebung führen. Die Lagerbestände haben bei den Herstellern über die Feiertage wieder etwas zugenommen. Es kommt nach wie vor zu verstärkten Preisdiskussionen. Dadurch haben die Einkäufer eine zunehmend abwartende Haltung eingenommen.

gez. Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e. V.

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