Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

US-Zölle belasten Weltmarktpreise

15. April 2025

Die Kurse der Londoner Weißzuckerfutures sind in den vergangenen drei Wochen deutlich gefallen und testen nun die charttechnische Unterstützungszone bei 500 $/t.

Foto: pixabay

Die Preise für die in London gehandelten Weißzuckerfutures haben in den vergangenen drei Wochen deutlich nachgegeben. Der vordere Kontrakt zur Lieferung im August 2025 verbilligte sich dort am Mittwoch (9.4.) vorübergehend auf 498,20 $/t (449,60 Euro); das waren 9,1% weniger als das Zwischenhoch vom 20. März. Damit wird zurzeit eine wichtige charttechnische Unterstützungszone getestet, die bei etwa 500 $/t (451,20 Euro) liegt. Bis zum Freitag gegen 15.00 Uhr hiesiger Zeit erholte sich der Kurs auf 509 $/t (459,30 Euro).

Fundamentale Unterstützung

Marktexperten begründeten den Preisdruck am Zuckermarkt vor allem mit den deutlich niedrigeren Kursen für Rohöl als Folge der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Dadurch habe sich die Wirtschaftlichkeit der Zuckererzeugung zulasten der Herstellung von Ethanol aus Zuckerrohr verbessert. Außerdem rechnen Analysten mit einem mittelfristig rückläufigen Zuckerkonsum der US-Bürger als Reaktion auf zollbedingte Preissteigerungen für den Süßstoff am dortigen Binnenmarkt. Die jüngste Erholung der Futureskurse in London wird auf die voraussichtlich dreimonatige Aussetzung von höheren US-Importzöllen auf Waren aus 56 Ländern zurückgeführt.

Für fundamentale Unterstützung der Zuckerpreise sorgt allerdings weiterhin die wahrscheinlich relativ knappe Versorgung des Weltmarkts. Die Internationale Zuckerorganisation (ISO) erwartet für 2024/25 ein globales Zuckerdefizit von 4,9 Mio. Tonnen (tel quel). Im Wirtschaftsjahr 2023/24 hatte die Erzeugung den Verbrauch noch um 1,31 Mio. Tonnen übertroffen. Die ISO sieht die Weltzuckerproduktion in der laufenden Kampagne bei 175,5 Mio. Tonnen; im November 2024 waren noch 3,6 Mio. Tonnen mehr erwartet worden. Damit würde die Vorjahreserzeugung um etwa 3% verfehlt. AgE

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