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Agrarexporte in Russland und Ukraine gesteigert

9. Juli 2024

Russland hat im ersten Halbjahr 2024 seine Agrarexporte spürbar ausgeweitet. Nach Angaben von Agrarministerin Oksana Lut wurden mehr als 50 Mio. Tonnen ausgeführt. Damit wurde der Wert des Vorjahreszeitraums um 16% übertroffen.

Foto: pixabay

Russland hat in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits mehr als 50 Mio. Tonnen an landwirtschaftlichen Produkten exportiert; im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von etwa 16%. Darauf hat Agrarministerin Oksana Lut Ende Juni bei einem Treffen mit ihren Amtskollegen aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) in Moskau hingewiesen. Für das Kalenderjahr 2024 werden die Agrarexporte wertmäßig demnach auf mehr als 45 Mrd. $ (43,7 Mrd. Euro) geschätzt. 2023 hatte Russland insgesamt 103 Mio. Tonnen an landwirtschaftlichen Produkten im Wert von etwa 43,5 Mrd. $ (40,5 Mrd. Euro) ausgeführt. Die Lieferungen gingen in mehr als 160 Länder.

Der Ressortchefin zufolge erwartet Moskau für die jetzt zu Ende gegangene Saison 2023/24 einen Rekord bei den Weizenexporten. Diese Einschätzung wurde vom Logistikkonzern Rusagrotrans bereits bestätigt. Das Unternehmen teilte auf Grundlage vorläufiger Daten mit, dass Russland im abgelaufenen Wirtschaftsjahr insgesamt 55,4 Mio. Tonnen Weizen ausgeführt habe, nach rund 47,5 Mio. Tonnen im Jahr davor. Damit seien 2023/24 etwa 28% des gesamten weltweit gehandelten Weizenaufkommens von rund 200 Mio. Tonnen auf Russland entfallen. An zweiter Stelle der Top-Weizenexporteure liege die EU mit 34 Mio. Tonnen, gefolgt von Kanada mit 23,5 Mio. Tonnen, Australien mit 20,5 Mio. Tonnen und den USA mit 19,6 Mio. Tonnen.

Nach Angaben von Lut strebt Russland außerdem an, zum ersten Mal in der Geschichte an erster Stelle bei der weltweiten Versorgung mit Gerste und Erbsen zu stehen. Ein Rekordvolumen werde auch bei den Exporten von Sonnenblumen- und Sojaöl erwartet. Ein Rückgang der Weltmarktpreise für die wichtigsten Rohstoffe habe zwar die Exporte gegenüber dem Vorjahr wertmäßig etwas reduziert. „Aber das pendelt sich allmählich aus“, so die Ministerin.

Die Ukraine hat im Wirtschaftsjahr 2023/24 insgesamt 50,55 Mio. Tonnen Getreide und Hülsenfrüchte exportiert; das waren 1,56 Mio. Tonnen oder 3,2% mehr als im Jahr davor. Diese Zahlen hat der staatliche Zolldienst am Dienstag (2.7.) veröffentlicht. Im Einzelnen gingen 2023/24 rund 29,2 Mio. Tonnen Mais, 18,3 Mio. Tonnen Weizen und 2,5 Mio. Tonnen Gerste in den Export.

Ermöglicht wurden die Transporte in der Saison 2023/24 im Wesentlichen durch den Seekorridor über das Schwarze Meer, den die Ukraine vor zehn Monaten einseitig eingerichtet hatte. Zuvor – im Juli 2023 – hatte Russland das Schwarzmeer-Getreideabkommen aufgekündigt, mit dem ungehinderte Seetransporte aus der Ukraine sichergestellt worden waren.

Die Ukraine hat nach Angaben des Kiewer Landwirtschaftsministeriums während der zehnmonatigen Betriebszeit ein Rekordvolumen von 55 Mio. Tonnen Fracht über ihren Seekorridor transportiert. Insgesamt 37,4 Mio. Tonnen davon waren landwirtschaftliche Produkte, die in 45 Länder exportiert wurden. Der stetige Anstieg des Transportvolumens zeige die Wirksamkeit des Korridors, so das Ministerium. Derzeit warteten 68 Schiffe darauf, die Häfen von Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj anzulaufen und fast 2 Mio. Tonnen Fracht zu exportieren.

AgE

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