Arla und Danish Crown bei Notfall-Gasversorgung im Hintertreffen
Auch in Dänemark wird an Notfallplänen gearbeitet, um einen möglichen Komplettausfall russischer Erdgaslieferungen im Laufe dieses Jahres aufzufangen. Wie das Fachmagazin „Landbrugsavisen“ berichtet, dürften bei der nun vorliegenden Planung der dänischen Energieagentur einige große „Player“ der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft im Ernstfall das Nachsehen haben.
Dänemark bezieht etwa drei Viertel seines Gasbedarfs aus dem Ausland, wobei die Belieferung größtenteils über Pipelines aus der Bundesrepublik erfolgt. Wie auch in Deutschland wird seitens der Behörde eine Priorisierung vorgenommen, bei der die Versorgung von Privathaushalten sowie von kleinen und mittleren Unternehmen Vorrang hat. Am anderen Ende stehen rund 50 größere Unternehmen, die bei einem vollständigen Ausfall der Erdgaslieferungen als „ungeschützt“ gelten und damit als Letzte versorgt werden würden. Zu diesen Unternehmen zählt die Energieagentur beispielsweise den Molkereikonzern Arla Foods mit den Firmenteilen Arla Amba, Arla Energy und Arla Ingredients, aber auch das größte dänische Schlachtunternehmen Danish Crown, den Futtermittelhersteller Farmfood und andere. Der stellvertretende Behördenchef Martin Hansen stellte allerdings klar, dass dieses Verfahren nur für den Extremfall eines vollständigen Importstopps der innereuropäischen Gaslieferungen gelten würde. Realistischer sei ein Szenario, dass eine Verknappung umfasst, die anteilig auch die nicht priorisierten Unternehmen betreffen würden. Diese würden dann weniger Gas erhalten, aber nicht vollständig von der Versorgung abgeschnitten, betonte Hansen. Er wies ferner darauf hin, dass Dänemark für solche Situationen auch bei Erdgas über eine staatliche Notfallreserve verfüge. Darüber hinaus werde intensiv an der Erschließung und Ausweitung des dänischen Tyra-Erdgasfeldes in der Nordsee gearbeitet. AgE
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