Australien: LEH hat zu viel Marktmacht
Die nationale Wettbewerbsbehörde kritisiert unfaire Handelspraktiken.

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Nicht nur in Europa sorgt die Stellung der Landwirte in der Wertschöpfungskette für Diskussionen. Die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) legte am Freitag (21.3.) ihre „Supermarkt-Untersuchung“ vor und kritisierte mangelnden Wettbewerb im nationalen Einzelhandel. Der Behörde zufolge ist das nicht nur ein Problem für Konsumenten, sondern insbesondere für die Lieferanten frischer Produkte.
Die ACCC empfiehlt, dass die drei größten Supermarktketten im Land, Aldi, Coles und Woolworths, verpflichtet werden, ihre wöchentlichen Ausschreibungsverfahren für die Lieferanten von Frischwaren transparenter zu machen. Außerdem schlägt sie vor, den drei Einzelhändlern zu verbieten, in Kaufaufträgen festgelegte Preise oder Mengen einseitig zu reduzieren. Darüber hinaus will sie Supermärkte verpflichten, den Lieferanten von Frischwaren detailliertere Informationen zu saisonalen Prognosen bereitzustellen, damit diese ihrerseits besser in der Lage sind, die zukünftige Nachfrage einzuschätzen. Der ACCC zufolge sprechen viele Lieferanten aus Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen Probleme gegenüber den großen Einzelhändlern nicht an.
Laut dem australischen Bauernverband (NFF) zeigt der Bericht der Wettbewerbshüter deutlich, dass die Beziehung zwischen Supermärkten und den Produzenten frischer Lebensmittel unfair und zu häufig ausbeuterisch und missbräuchlich sei. Er kündigte an, eng mit der Regierung zusammenzuarbeiten, um Produzenten aus dem Gartenbau besser zu schützen. AgE