Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Ernährungsindustrie muss gegebenenfalls Gasbezug reduzieren

1. September 2022

Schlachthöfe, Molkereien und Mühlen müssen damit rechnen, dass sie aufgefordert werden, ihren Gasbezug zu reduzieren. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion. Durch Allgemeinverfügungen könnten Vorgaben gemacht werden, die sich auf unterschiedliche Bedarfe bezögen. Der lebenswichtige Bedarf an Gas sei mindestens unternehmensspezifisch und sollte durch die Vorgaben der Lastverteilung primär nicht eingeschränkt werden, so die Bundesregierung.

Auch Schlachthöfe, Molkereien und Mühlen sollten ihre lebenswichtigen Bedarfe identifizieren, damit Anforderungen des Lastverteilers durch Gasbezugsreduktionen in den nicht lebenswichtigen Bereichen umgesetzt werden könnten. Bei großen Gas-Letztverbrauchern mit einer Anschlussleistung von mehr als 10 MWh/h sei zusätzlich mit einem differenzierteren Vorgehen zu rechnen. Hierdurch könnten punktuell einzelne Gasbezüge angewiesen werden, soweit die Auswirkungen auf Umwelt und Wirtschaft vergleichsweise gering seien. Die Regierung betont, dass ihr die besondere Bedeutung der Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln bewusst sei. Viele dieser Unternehmen und auch die der Landtechnikindustrie seien auf die Versorgung mit Gas angewiesen. Inwiefern die Agrar- und Ernährungswirtschaft von einer möglichen Gasmangellage betroffen sein werde, hänge sowohl von den Umständen innerhalb der jeweiligen Branche als auch von den betriebsbezogenen Besonderheiten ab. Hier seien insbesondere die Möglichkeiten zur Gaseinsparung und zur Nutzung alternativer Energiequellen entscheidend. Im Hinblick auf die Biogasherstellung heißt es seitens der Bundesregierung, dass sie alle Optionen prüfe, unter anderem eine vorübergehende Ausweitung der Biogaserzeugung, um einer Gasmangellage entgegenwirken zu können. Wie aus der Antwort außerdem hervorgeht, ist eine Änderung der Agrardieselvergütung nicht geplant. Zum Mineraldüngermarkt wird festgestellt, dass nach derzeit vorliegenden Informationen von einer ausreichenden Verfügbarkeit auszugehen sei. Die Preisentwicklung für Mineraldünger sei von den jeweiligen Marktgegebenheiten abhängig, insbesondere von der Verfügbarkeit und dem Preisniveau von Gas. AgE

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