Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Forscher wollen Methanbildung bei Kühen senken

24. Februar 2023

Bis zum Jahr 2030 dürfte es gelingen, die Methanemissionen von Kühen um 50 % zu reduzieren. Davon geht nach Angaben des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) Prof. Peter Lund von der Fakultät für Tier- und Veterinärwissenschaften der Universität Aarhus aus.

Diese Einschätzung leitet der Wissenschaftler unter anderem aus der Tatsache ab, dass sowohl in Dänemark als auch im Ausland intensiv an neuen Methoden und Werkzeugen gearbeitet wird, die Verdauung von Kühen zu beeinflussen. „Wir können die Methanemissionen von Kühen um 25 % bis 30 % reduzieren – das ist sicher. Und mit den anstehenden Forschungsprojekten werden wir höchstwahrscheinlich in der Lage sein, in absehbarer Zeit weitere Absenkungen zu erreichen“, so Lund. Laut L&F schließen der Forscher und seine Kollegen gerade ein vierjähriges Forschungsprojekt ab, in dem unter anderem der Futtermittelzusatzstoff Bovaer an Kühen in den Versuchsställen der Universität getestet wurde, um die optimale Dosierung zu finden. Mittlerweile lägen dazu so viele Daten vor, dass das Institut in diesem Frühjahr einen Leitfaden für dänische Milchviehhalter herausgeben werde. Darin würden Dosierungsvorschläge gemacht und vorgerechnet, wie viel Methanreduzierung jeder Betrieb erreichen könne. Bereits im vergangenen Jahr hätten Lund und seine Kollegen an der Universität Aarhus ein neues Großprojekt gestartet, berichtet L&F. Dabei gehe es um die komplexen mikrobiologischen Interaktionen, welche die Methanbildung im Pansen bestimmten. Es gebe aber auch andere Ansätze. So hätten frühere Untersuchungen gezeigt, dass die Zucht von Kühen, die von Natur aus weniger Methan ausstoßen als der Durchschnitt, Vorteile bringe. „Wie viel Methan eine Kuh ausstößt, hängt zu einem großen Teil von der Genetik ab“, betont Lund. Bekannt sei, dass man allein durch Züchtung die Emissionen um etwa 1 % pro Jahr reduzieren könne. Zudem gebe es einen Unterschied von etwa 20 % zwischen den Methanemissionen von Kühen mit hoher und mit niedriger Methanbildung. Vorläufige Analysen deuteten darauf hin, dass eine Kuh, die bereits eine niedrige Methanproduktion aufweise, auch besser auf Zusatzstoffe anspreche, erläuterte der Wissenschaftler. Dieser „Win-Win-Situation“ müsse man auf den Grund gehen. AgE

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