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Nordzucker-Bilanz 2024/25

2. Juni 2025

Sondereffekt beim EBIT durch Baustopp bei der Erbsenprotein-Fabrik. 

Die Nordzucker AG hat im Ende Februar abgeschlossenen Geschäftsjahr 2024/25 ein zwar positives, gegenüber dem Vorjahr jedoch deutlich schwächeres Ergebnis erzielt. Wie CEO Lars Gorissen bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch (28.5.) berichtete, waren dafür die umfangreiche Rübenernte 2024, die daraus resultierenden großen Zuckermengen und der in der Folge fallende Zuckerpreis in Europa ausschlaggebend, gepaart mit einer nur mäßigen Verbrauchernachfrage.

Die Nordzucker AG kann auf eine der längsten Kampagnen der Unternehmensgeschichte zurückblicken – mit hohen Rübenerträgen bei nur durchschnittlichen Zuckergehalten. Erstmals überhaupt sollen im Verarbeitungsgebiet über 3 Mio. Tonnen Zucker aus Rüben erzeugt worden sein.

Der Umsatz der Nordzucker AG sank 2024/25 gegenüber dem Geschäftsjahr davor von 2,923 Mrd. Euro auf 2,770 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verschlechterte sich von 421 Mio. Euro im Vorjahr auf 100 Mio. Euro. Darin sind Sondereffekte in Höhe von 125 Mio. Euro enthalten, teils Folge des Baustopps der Erbsenprotein-Fabrik in Groß Munzel.

Auf Nachfrage erklärte Gorissen, dass es sich um einen endgültigen Baustopp handele, die geplante Fabrik also nicht errichtet werde. Trotzdem bleibe das Thema Proteine spannend, allerdings beschäftige man sich nun stärker mit Präzisionfermentation.

Für das Geschäftsjahr 2025/26 plant Nordzucker mit einem Fehlbetrag im unteren zweistelligen Millionenbereich. Zuversichtlich stimmt den Vorstand, dass in der EU die Rübenanbaufläche zur Ernte 2025 gegenüber dem Vorjahr reduziert wurde. Das lässt laut Nordzucker-COO Alexander Godow auf eine Entspannung an den Märkten hoffen. Aktuell würden sich die Zuckerpreise auf niedrigem Niveau stabilisieren, die preisliche Talsohle sehe man bereits als durchschritten an. Mit spürbaren Preissteigerungen rechnet man bei der Nordzucker aber erst mit Beginn des neuen Zuckerwirtschaftsjahres im Oktober 2025.

Um die Abhängigkeit vom volatilen EU-Zuckermarkt zu verringern, will Nordzucker seine Rohrzucker-Aktivitäten ausweiten. Verwiesen wurde bei der Bilanz-Pressekonferenz auf die australische Tochtergesellschaft Mackay Sugar Ltd., die im abgelaufenen Geschäftsjahr 14 Mio. Euro zum operativen Ergebnis beitrug. AgE

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