Nutri-Score: Genevard lenkt ein
Auch Frankreich übernimmt die 2023 überarbeiteten Bewertungskriterien.
Auch im Heimatland der Nährwertkennzeichnung Nutri-Score werden deren Bewertungskriterien angepasst. Wie jetzt bekannt wurde, hat Landwirtschaftsministerin Annie Genevard ihren Widerstand gegen die bereits 2023 vom internationalen Lenkungsausschuss auf den Weg gebrachten Neuerungen aufgegeben. Gemeinsam mit ihren für Wirtschaft und Gesundheit zuständigen Kabinettskollegen Éric Lombard und Catherine Vautrin brachte Genevard Mitte März die Änderungen am Bewertungsalgorithmus auf den Weg. Den betroffenen Wirtschaftsakteuren wird wie bereits in anderen Mitgliedstaaten eine Frist von zwei Jahren eingeräumt, um den neuen Nutri-Score auf ihren Verpackungen auszuweisen.
Bei einer Anhörung im Senat hatte die Landwirtschaftsministerin vor Kurzem noch bekundet, wie schon ihre Amtsvorgänger den angepassten Bewertungsalgorithmus vorerst nicht genehmigen zu wollen. Genevard hatte sich dabei an die Seite von Teilen der französischen Ernährungswirtschaft gestellt und unter anderem die Einstufung von Milch in die Kategorie Getränke als „echten Skandal“ bezeichnet.
Um den Bedenken der heimischen Milchwirtschaft Rechnung zu tragen, wird die Regierung nach eigenen Angaben nun darauf achten, dass heimischen Produkten und „Symbolen des kulinarischen Erbes“ keine Nachteile entstehen. Mögliche „Nebenwirkungen“ der neuen Bewertungskriterien will Paris im Auge behalten. Die zuständigen Ministerien sollen in diesem Zusammenhang auch Diskussionen auf europäischer Ebene anstoßen. AgE