Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Rukwied fordert Politikwechsel

2. Januar 2025

Wettbewerbsgleichheit und Bürokratieabbau sind für Bauernpräsident Rukwied die wesentlichen Aufgaben. Die Politik muss nach seiner Überzeugung stärker auf die Praxis hören, der Strukturbruch in der Tierhaltung gestoppt werden. Dafür muss ein tragfähiges Finanzierungskonzept auf den Weg gebracht werden. Unterdessen wird der Bauernverband weiblicher und jünger.

Foto: DBV

Einen „echten Politikwechsel“ erwartet DBV-Präsident Joachim Rukwied von der nächsten Bundesregierung. „Wirtschaft und Landwirtschaft benötigen Wettbewerbsgleichheit innerhalb der EU, einen wirksamen Bürokratieabbau für unsere Betriebe, Planungssicherheit und passende politische Rahmenbedingungen ohne Überregulierung“, so Rukwied in seinem Neujahrsgrußwort 2025.  Die Politik müsse Vorschläge aus der Praxis aufgreifen und diese Expertise vermehrt in die Gesetzgebung einfließen lassen. Nur so könne mit praxistauglichen Maßnahmen Zukunft gestaltet werden und wieder Vertrauen in die Politik hergestellt werden.

Politischen Handlungsbedarf sieht der Bauernpräsident insbesondere in der Tierhaltung. Hier müsse der Strukturbruch der vergangenen Jahre gestoppt werden. Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Tierhaltung und insbesondere der Schweinehaltung fordert Rukwied ein breites Maßnahmenpaket, wie es die Borchert-Kommission vorgelegt hat. Zwar seien erste Bausteine gesetzt worden; ein umfassendes Gesamtkonzept stehe jedoch nach wie vor aus. Entscheidend sei ein verbindliches und tragfähiges Finanzierungskonzept. Gleichzeitig müssten die Haltungskennzeichnung nachgebessert und die Herkunftskennzeichnung umgesetzt werden. Unerlässlich seien schließlich Anpassungen im Bau- sowie Genehmigungsrecht, um Stallumbauten tatsächlich zu ermöglichen.

Demokratische Mitte stärken

Auf einem guten Weg sieht Rukwied den Deutschen Bauernverband und sein Anliegen, mehr Frauen zur Mitarbeit zu gewinnen. Das Unternehmerinnen-Netzwerk wachse kontinuierlich. Mit der Fortführung des Mentoring-Programmes gelinge es, immer mehr Frauen den Einstieg in die Verbandsarbeit zu erleichtern und für Führungspositionen in der Landwirtschaft und im Verband zu begeistern. Nicht nur auf den Höfen, sondern auch auf allen Ebenen des Bauernverbandes seien die Expertise und der Blickwinkel von jungen Menschen unverzichtbar. Einmal mehr zeigt sich Rukwied erfreut, dass man mit Stefanie Sabet eine junge Frau als künftige DBV-Generalsekretärin habe gewinnen können.

Gleichzeitig bekräftigt der DBV-Präsident die Veränderungsbereitschaft des Verbandes. Den stetigen Wandel wolle man „gemeinsam mit viel Innovationsmut und Unternehmergeist als „ZukunftsBauer“ angehen.“ In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung seien Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung umso wichtiger. Auf dem Land sei es für viele Menschen noch selbstverständlich, sich ehrenamtlich zu engagieren und einen Beitrag zu einem gut funktionierenden gesellschaftlichen Miteinander zu leisten. „Zusammen können wir die demokratische Mitte stärken“, ist Rukwied überzeugt. AgE

Beitrag teilen: |

Partner

Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden, bei den Themen, die Sie interessieren!

Zur Anmeldung: