Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

SBV fordert neue Perspektiven

16. Januar 2025

Der Schweizer Bauernverband (SBV) sieht die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der heimischen Bauernfamilien infrage gestellt. Das hemme die nötigen Entwicklungen im Agrarsektor, warnte der Verband auf seiner Neujahrsmedienkonferenz in Kirchberg. Um das Erfolgsmodell des bäuerlichen Familienbetriebes wieder zu stärken, brauche es schnell bessere wirtschaftliche und soziale Perspektiven, insbesondere für die junge Generation.

Foto: Pixabay

Der Bauernverband verwies auf die im November vorgelegten Zahlen zur Einkommensentwicklung in der Schweizer Landwirtschaft. Die Einkommen stagnierten, und die Schere zwischen den Bauernfamilien und der restlichen Bevölkerung weite sich zusehends. Hinzu komme, dass die Anforderungen an die landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten Jahren weiter angestiegen seien, auch in administrativer Hinsicht, so der Bauernverband. Und statt mehr zu investieren, versuche die Regierung jedes Jahr, das Geld für die Landwirtschaft zu kürzen.

In den vergleichsweise niedrigen Einkommen der Landwirte sieht der SBV auch ein soziales Problem. Zufriedenheit mit der Arbeit, eine korrekte Entlohnung der Familienarbeitskräfte und die private Vorsorge setzten einen finanziellen Spielraum voraus, der heute oftmals fehle. Um die tatsächliche wirtschaftliche Situation der Bauern besser beurteilen zu könne, müsse der Bund künftig aussagekräftige Indikatoren nutzen, forderte der Verband. Gebraucht würden außerdem stabile politische Rahmenbedingungen, die Raum für Innovation und Entwicklung lassen. Notwendig seien darüber hinaus eine Entlastung bei der Bürokratie sowie eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Wertschöpfung auf den Märkten.

Aber nicht nur die Politik stehe in der Verantwortung, betonte der Verband. Auch die Akteure der Wertschöpfungskette hätten einen maßgeblichen Einfluss auf die finanzielle Lage der Bauernfamilien. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Erlöse der Landwirte nicht nur deren Produktionskosten decken, sondern auch Investitionen in die Zukunft erlauben. Speziell im Pflanzenbau seien die Erlöse derzeit aber zu gering und könnten die zunehmenden Anbaurisiken nicht abfedern. AgE

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