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Weidehaltung von Milchkühen – FBN gibt Handlungsempfehlungen

14. Mai 2025

Das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) hat ein Positionspapier zur Weidehaltung von Milchkühen erstellt. Darin empfiehlt das Institut strukturelle Anpassungen in der Agrarföderung.

Foto: Pixabay

Um die weidebasierte Tierhaltung in Deutschland zu stärken, sind strukturelle Anpassungen in der Agrarförderung notwendig. Zu diesem Schluss kommt das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in einem Positionspapier zur Weidehaltung von Milchkühen. Notwendig wäre aus Sicht des FBN auch weitere Forschung, insbesondere zur Integration moderner Technik, zur Futterversorgung unter Klimawandelbedingungen und zum Management von Wiedervernässungsflächen. Zudem müsse die Ausbildung in Landwirtschaft und Tierhaltung gestärkt werden.

Damit rinderhaltende Betriebe, insbesondere Milchviehbetriebe, ihren Tieren auch weiterhin oder künftig Zugang zu Grünland ermöglichen, sei es wichtig, dies ausreichend finanziell zu honorieren, so das Forschungsinstitut. Die größte Hebelwirkung hätte hier die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als „zentrale Schaltstelle der hiesigen Landwirtschaftsentwicklung“. Immerhin würden über die GAP jährlich rund 6 Mrd. Euro an Agrarsubventionen in Deutschland verteilt. Diese GAP-Mittel sollten nach Ansicht des FBN sinnvoll für eine Landwirtschaft eingesetzt werden, welche die Aspekte Versorgung, Umweltschutz und Tierwohl vereint. Auch der aktuell wieder in der Diskussion stehende Tierwohl-Cent oder die Aufgabe der reduzierten Besteuerung von tierischen Lebensmitteln würden Einnahmen generieren, was dem Umbau der Tierhaltung finanziellen Rückenwind gäbe.

Die Tierwohlkennzeichnung, wie sie die Borchert-Kommission empfohlen hat, sollte ebenfalls schnellstmöglich für die Rinderhaltung umgesetzt werden, um die Weidehaltung entsprechend auszuweisen, heißt es in dem Positionspapier. Darüber hinaus gelte es, das Wissen rund um die Weidehaltung zu erhalten und zu stärken. In den letzten Jahrzehnten, in denen die Intensivierung der Tierhaltung im Vordergrund gestanden habe, sei viel Know-how der Landwirte verloren gegangen. Der Umbau der Tierhaltung erfordert dem FBN zufolge nicht nur angepasste politische Rahmenbedingungen, sondern auch eine stärkere Verankerung von Nutztierwissenschaften und Grünlandmanagement in der beruflichen und akademischen Ausbildung. Diese Themen sollten daher in Lehrplänen und der Forschung stärker berücksichtigt werden, um eine zukunftsfähige Tierhaltung zu ermöglichen. Im Weiteren erläutert das Positionspapier die nachgewiesenen Vorteile und Potenziale sowie die praktischen Herausforderungen und Lösungsansätze für mehr Weidehaltung. Beleuchtet werden unter anderem die Wirkungen der Weidehaltung auf Tiergesundheit, Klimaschutz und Biodiversität. AgE

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