Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Agrarexport bringt 2023/24 weniger Geld ein

8. Januar 2024

Neuseelands Landwirtschaftsministerium erwartet in diesem Wirtschaftsjahr wegen internationaler Kaufzurückhaltung sinkende Agrarexporterlöse.

Foto: pixabay

Die Exporterlöse der neuseeländischen Land- und Forstwirtschaft werden im laufenden Wirtschaftsjahr nicht mehr so üppig ausfallen wie im Rekordjahr 2022/23. Das Landwirtschaftsministerium geht in einer aktuellen Vorausschätzung für 2023/24 von einem Ausfuhrwert von 54,3 Mrd. NZ$ oder umgerechnet 31,0 Mrd. Euro aus; das wären fast 1,8 Mrd. Euro oder 5,4% weniger als im Vorjahr. Im folgenden Wirtschaftsjahr 2024/25 soll aber wieder auf den langfristigen Wachstumspfad zurückgekehrt werden; die Ausfuhreinnahmen könnten dann laut der Prognose des Agrarressorts um 6% auf 32,9 Mrd. Euro steigen. Für den aktuellen Dämpfer bei den landwirtschaftlichen Exporterlösen macht das Ministerium die international zurückhaltende Nachfrage infolge der Krisen, die niedrigeren Weltmarktpreise, aber auch die teilweise rückläufige Produktion im eigenen Land verantwortlich. Betroffen sind alle wichtigen Exportsegmente, von der Milch über Fleisch und Wolle bis hin zu Forsterzeugnissen. Nur bei den weniger bedeutenden Segmenten Meeresfrüchte und Ackerfrüchte wird für 2023/24 mit höheren Ausfuhrerlösen gerechnet.

Schwache Nachfrage Chinas nach Milchprodukten

Bedeutendstes Ausfuhrgut mit einem Anteil von 45% an den Gesamterlösen in Neuseelands Agraraußenhandel sind Milchprodukte. Hier wird laut der aktuellen Prognose der Exporterlös gegenüber 2022/23 um rund 1,1 Mrd. Euro oder 7% auf 13,8 Mrd. Euro sinken. Aufgrund der globalen schwächeren Nachfrage, vor allem in China, seien die Weltmarktpreise gefallen, heißt es in dem Bericht. Auch dürfte die Exportmenge geringer als im Vorjahr sein, denn die Milcherzeugung in Neuseeland wird voraussichtlich um 1,5% kleiner als in der Vorsaison ausfallen. Ein niedrigerer Milcherzeugerpreis in Verbindung mit hohen Betriebskosten, insbesondere wegen der gestiegenen Zinslast, werde die Rentabilität auf den Milchviehbetrieben verringern, so die Analysten.

Erneut kleinerer Gewinn für Rind- und Schafhalter

Aber auch die neuseeländischen Exporteure von Rind- und Schaffleisch sowie von Wolle spüren dem Ministerium zufolge die Kaufzurückhaltung der internationalen Kunden. Zudem seien die erzielbaren Preise am Weltmarkt nicht mehr so hoch wie zuvor. Dies wird 2023/24 der Vorhersage zufolge zu einem Rückgang der Exporterlöse in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um 316 Mio. Euro oder 5% auf 6,60 Mrd. Euro führen. Geringere Einnahmen für die Schaf- und Rindfleischbetriebe bei gleichzeitig immer noch anziehenden Produktionskosten werden voraussichtlich auf den Farmen zu einem Rückgang des Gewinns vor Steuern um 31% führen, nachdem dieser 2022/23 bereits um 32% gefallen war.

Gartenbau kann Ergebnis halten

Für die Forstwirtschaft wird bei den Ausfuhreinnahmen mit einem Minus von 9% auf 3,3 Mrd. Euro gerechnet. Gründe dafür sind vor allem die niedrigen Rundholzpreise und der geringere Einfuhrbedarf Chinas. Nicht ganz so schlecht sieht es im Bereich Obst und Gemüse aus. Hier soll der Exporterlös das Rekordniveau aus dem Vorjahr fast halten können und nur um 1% auf 4,0 Mrd. Euro sinken. Geringere Ausfuhreinnahmen bei Wein und Gemüse werden voraussichtlich durch höhere Erlöse beim Export von Kiwis sowie Äpfeln und Birnen nahezu ausgeglichen. Zwar wird die Ausfuhrmenge an Äpfeln und Birnen dem Ministerium zufolge wegen widriger Witterungsbedingungen einschließlich Zyklonen im Kalenderjahr 2023 mit 310.000 Tonnen um 10% geringer als im Vorjahr ausfallen, doch ließen sich hier im Verkauf höhere Preise erzielen. AgE

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