Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Neuer britischer Landwirtschaftsminister ernannt

22. November 2023

Von einer größeren Kabinettsumbildung im Vereinigten Königreich ist auch das Agrarressort betroffen. An dessen Spitze folgt Steve Barclay auf Dr. Thérèse Coffey.

An der Spitze des britischen Landwirtschaftsministeriums (DEFRA) hat es erneut einen Wechsel gegeben. Gut ein Jahr nach der vorherigen Personalrochade hat Premierminister Rishi Sunak am Montag (13.11.) eine größere Kabinettsumbildung vorgenommen, die auch das Agrarressort betraf. Laut Regierungsangaben steht an dessen Spitze jetzt der bisherige Gesundheits- und Sozialminister Steve Barclay. Er löste Dr. Thérèse Coffey ab, die dieses Amt die vergangenen zwölf Monate bekleidet hatte. In den vergangenen Jahren hatte es eine Reihe von Wechseln an der Spitze des Londoner Agrarressorts gegeben; Barclay ist der nunmehr zehnte Minister auf diesem Posten in relativ kurzer Zeit. Der frühere Premierminister David Cameron ist neuer Außenminister. Er war 2016 als Regierungschef zurückgetreten, nachdem eine knappe Mehrheit der Briten im damaligen Referendum für den Brexit votiert hatte. Cameron hatte sich stets für einen Verbleib des Landes in der Europäischen ausgesprochen.

Der neue „DEFRA Secretary“ ist Jurist

Der neue Landwirtschaftsminister ist Abgeordneter für North East Cambridgeshire, wo er erstmals 2010 für die Konservativen in das Parlament gewählt wurde. Unter anderem war Barclay von Mitte November 2018 bis Ende Januar 2020 Minister für den Austritt aus der Europäischen Union. Seit 1998 ist er als Anwalt zugelassen. Derweil erklärte seine Vorgängerin an der Spitze des Agrarressorts, Coffey, in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Schreiben, dass sie ihren Rücktritt eingereicht habe, da es „der richtige Zeitpunkt“ gewesen sei, sich aus der Politik zurückzuziehen.

NFU: Schwierige Zeit für die Farmer

Die Präsidentin des englischen Bauernverbandes (NFU), Minette Batters, machte anlässlich des Ministerwechsels auf die aktuell sehr schwierige Situation für die Farmer aufmerksam. Nun gehe es darum, „eine positive Zukunft für die britische Lebensmittel- und Landwirtschaft zu sichern“, erklärte die Verbandspräsidentin. Die erst kürzlich in dieses Amt gewählte Präsidentin der Organisation britischer Landbesitzer (CLA), Victoria Vyvyan, nannte als zentrale Themen für den Minister die Kürzungen bei den Umweltprogrammen, die Belastung der Privathaushalte aufgrund steigender Lebenshaltungskosten sowie eine aus ihrer Sicht nur geringe wirtschaftliche Produktivität des Sektors. Zugleich betonte sie, „Landwirte, Landeigentümer und ländliche Unternehmen sind dynamisch und zukunftsorientiert. Sie tragen dazu bei, die Nation zu ernähren, Arbeitsplätze zu schaffen, Häuser zu bauen, den Klimawandel zu bekämpfen und die Umwelt zu schützen.“ Mit der richtigen Unterstützung und dem richtigen Ehrgeiz könne das volle Potenzial des ländlichen Raums erschlossen werden. AgE

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