Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Strukturwandel: Zahl der Landwirtschaftsbetriebe weiter rückläufig

24. Januar 2024

Der Strukturwandel in der deutschen Landwirtschaft hat sich 2023 in abgeschwächter Form fortgesetzt, wovon vor allem Tierhaltungsbetriebe betroffen waren.

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ist 2023 im Vergleich zu 2020 weiter gesunken, wobei allerdings der durchschnittliche jährliche Rückgang erneut rückläufig war. Laut der aktuellen Agrarstrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden wirtschafteten im vergangenen Jahr rund 255.000 Betriebe in der Bundesrepublik; das waren 7.800 oder 3% weniger als drei Jahre zuvor. Dies entsprach einem jährlichen Minus von 2.600 Betrieben, womit sich der Strukturwandel erneut verlangsamte. Von der Agrarstrukturerhebung 2013 bis zur Landwirtschaftszählung 2020 hatte die Zahl der Betriebe noch um 3.200 pro Jahr abgenommen. Für den Zeitraum 2010 bis 2013 verzeichnete Destatis sogar noch eine durchschnittliche Jahresabnahme von 4.700 Betrieben. Vor allem tierhaltende Betriebe schieden zuletzt aus der Produktion aus. Nach Angaben der Statistiker waren es am 1. März 2023 nur noch rund 161.700, was im Vergleich zum Stichtag drei Jahre zuvor ein Minus von 7.100 Betrieben oder 4% bedeutete. Dagegen stieg die Zahl der Ökobetriebe um 2.600 oder 10% auf 28.700.

Weniger Arbeitskräfte

Die schrumpfende Zahl der Agrarunternehmen ging mit einem weiteren Zuwachs der durchschnittlichen Betriebsgröße einher, die von Destatis für 2023 auf 65 Hektar beziffert wird; das waren 2 Hektar mehr als 2020 und 9 Hektar mehr als 2010. Indes verringerte sich der Umfang der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 um 100.000 Hektar auf 16,6 Mio. Hektar. Davon entfielen 1,85 Mio. Hektar oder 11% auf ökologisch bewirtschaftetes Areal, was im Vergleich zu 2020 einer Ausweitung um 16% entsprach.

Derweil verringerte sich die Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft 2023 im Vergleich zu 2020 um 62.000 beziehungsweise rund 7% auf insgesamt 876.000. Davon waren 398.300 oder 45% Familienarbeitskräfte. Daneben arbeiteten im vergangenen Jahr 234.800 ständig Beschäftigte und 242.800 Saisonarbeitskräfte in der Agrarbranche. Ein landwirtschaftlicher Betrieb beschäftigte damit im Mittel 3,4 Arbeitskräfte; drei Jahre zuvor waren es noch 3,6. Der Durchschnittswert für 2010 lag bei 3,7 Arbeitskräften. Detailliertere Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2023 will Destatis ab Mitte März bis Ende Juni 2024 veröffentlichen. AgE

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