Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Tierhaltung in Thüringen unter Druck

30. November 2023

Wie im gesamten Bundesgebiet, so geht auch in Thüringen die landwirtschaftliche Nutztierhaltung dramatisch zurück. Wie der Thüringer Bauernverband (TBV) bei der Gemeinschaftstagung von Tierärzten und Landwirten in Erfurt berichtete, nahm die Zahl der Schweine im Freistaat in den vergangenen zehn Jahren um ein Viertel von 814.900 auf 615.200 Tiere ab.

Die Rinderherde verringerte sich von 2013 bis 2023 um 18% auf 273.000 Tiere, wobei der Rückgang bei den Milchkühen mit 23% auf nur noch 83.500 Tiere besonders stark ausfiel. Die Gründe für den Rückgang sind laut TBV niedrige und stark schwankende Preise, steigende Anforderungen an die Haltung und hohe Kosten für Futter und Personal. Viele Landwirtschaftsabtriebe sähen sich insbesondere wegen der unsicheren Regelungen für eine zukünftige Nutztierhaltung in Verbindung mit den hohen Kosten des Stallumbaus gezwungen, ihre Tierhaltung aufzugeben.

Vegane Landwirtschaft nicht nachhaltig

Für Prof. Wilhelm Windisch von der TU München ist diese Entwicklung laut TBV fatal, da eine Landwirtschaft ohne Nutztierhaltung dem Umwelt- und Klimaschutz zuwiderlaufe. Für ein Kilogramm pflanzlicher Nahrung würden nämlich 4 Kilogramm nicht-essbare Biomasse erzeugt. Die Verfütterung dieser Biomasse an Nutztiere biete jedoch eine hervorragende Möglichkeit, diese in menschliche Nahrung umzuwandeln. Dadurch sei es möglich, 50% mehr Nahrung aus derselben Nutzfläche zu produzieren, erläuterte der Wissenschaftler. Ein Ende der Nutztierhaltung, also eine rein vegane Landwirtschaft, benötige daher mehr Ackerland und mehr Wasser, um die gleiche Menge an Nahrung zu produzieren. Vegane Produkte, so das Resümee, würden erst durch Nutztiere umwelt- und klimafreundlich. AgE

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