Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Regionalität beim Lebensmitteleinkauf trotz Teuerung wichtig

8. Februar 2023

AMA Marketing legt Motivanalyse vor untersucht – Faktor Tierwohl immer relevanter – Allerdings wirken sich die aktuellen Preissteigerungen auf das Einkaufsverhalten aus – Premiumprodukte werden durch günstige Handelsmarken ersetzt

Foto: pixabay

Regionalität ist für die Verbraucher in Österreich weiterhin ein zentrales Einkaufskriterium. Daneben wird aber der Faktor Tierwohl immer relevanter, besonders für jüngere Käufer. Das zeigt eine Motivanalyse der Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing, für die im November 2022 landesweit rund 1 900 Haushalte online befragt wurden. Gründe für die Wahl regionaler Produkte sind laut der RollAMA-Erhebung vor allem kurze Transportwege sowie die Absicht, die heimischen Landwirte zu unterstützen. Ferner wurde festgestellt, dass auch solche Verbraucher, die beim Kauf aktuell mehr auf den Preis achten, die große Auswahl von regionalen Lebensmitteln schätzen. Nach Angaben der AMA ändern allerdings die aktuellen Preissteigerungen bei Lebensmitteln das Kaufverhalten. Drei Viertel der Befragten gaben an, mehr auf den Preis oder Aktionen zu achten als früher. Über die Hälfte kauft mehr günstige Handelsmarken, weniger Premiumprodukte und reduziert den Konsum von teureren Lebensmitteln. Gefragt nach ihrer Einschätzung zum Kaufverhalten im Allgemeinen schätzten die Befragten diese Veränderungen im Einkaufsverhalten sogar noch deutlicher ein. Regionalität und Tierwohl verlieren laut Darstellung der Marktforscher im persönlichen Verhalten nur für 7 % beziehungsweise 6 % an Bedeutung,  während 21 % beziehungsweise 24 % davon ausgehen, dass dies für Käufer generell der Fall ist. Zudem haben der Umwelt- und Klimaschutz für 14 % der Verbraucher persönlich an Bedeutung verloren, verbunden mit dem Aspekt, dass eher die Versorgung gesichert werden muss. Fast doppelt so hoch ist mit 27 % die Vermutung, dass die Konsumenten allgemein diese Denkweise haben.

Bioprodukte eher zu teuer

Wie die AMA weiter berichtet, versteht der Großteil der Österreicher unter Regionalität Produkte aus der unmittelbaren Umgebung oder dem Bundesland, in dem man lebt. Für 37 % sind Produkte aus einer bestimmten Region in Österreich regional. Erzeugnisse aus Österreich ohne Regionsbezeichnung bezeichnet nur knapp ein Viertel als regional. Das persönliche Einkaufsverhalten wird von 57 % der Befragten als sehr oder eher regional bewertet. Deutlich anders sieht hier mit 19 % die allgemeine Einschätzung des Einkaufsverhaltens aus. Fast drei Viertel der Befragten stimmten der Aussage zu, mit dem Kauf regionaler Produkte ein Zeichen für die Umwelt und die heimische Landwirtschaft setzen zu wollen. Im Gegensatz dazu wird Bio von 55 % eher aus Eigeninteresse gekauft. Für die AMA ist es bedauerlich, dass regionale wie biologisch erzeugte Lebensmittel von den Verbrauchern grundsätzlich als eher zu teuer denn als zu günstig bewertet werden. Zudem sei zu erkennen, dass sich besonders jüngere Befragte mehr Informationen zu regionalen Produkten wünschten. AgE

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