Seit 1879 Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft

Zahl der Rückrufe von Lebensmitteln stabil

6. Februar 2024

Die Bundesländer und das BVL haben im vergangenen Jahr insgesamt 308 Warnungen veröffentlicht.

Bei 102 Rückrufen oder etwa einem Drittel waren mikrobiologische Kontaminationen der Grund für die Warnung. Darunter waren mit 35 Meldungen Salmonellen erneut die häufigste Ursache. Neben Bakterien zählten Schimmelpilze oder auch Viren zu den Ursachen. Foto: Pixabay

Insgesamt 308 Rückrufe haben die Bundesländer und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Jahr 2023 auf dem gemeinsamen Portal „www.lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht. Bei 102 Rückrufen oder etwa einem Drittel waren mikrobiologische Kontaminationen der Grund für die Warnung. Darunter waren mit 35 Meldungen Salmonellen erneut die häufigste Ursache. Neben Bakterien zählten Schimmelpilze oder auch Viren zu den Ursachen, berichtete BVL-Präsident Friedel Cramer am Donnerstag (1.2.) in Berlin. Diese Mikroorganismen könnten bereits im lebenden Nutztier vorkommen und dann beispielsweise über den Schlachtprozess oder die Rohmilch in die Lebensmittelkette gelangen. Außerdem könnten Lebensmittel bei der Ernte, Herstellung und Verarbeitung kontaminiert werden.

Weitere Warngründe waren laut BVL Grenzwertüberschreitungen, unzulässige Inhaltsstoffe, Allergene und Fremdkörper. „Dafür, dass Lebensmittel gesundheitlich unbedenklich sind, ist in erster Linie derjenige zuständig, der Lebensmittel herstellt oder vertreibt“, betonte Cramer. Lebensmittel, die den rechtlichen Anforderungen nicht entsprechen und als nicht sicher eingestuft würden, müssten vom Markt genommen werden.

Verantwortungsvolles Management

Während in den vergangenen Jahren ein stetiger Anstieg der Meldungen verzeichnet wurde, und zwar von 100 im Jahr 2015 über 186 im Jahr 2018 sowie 273 im Jahr 2020 auf 311 im Jahr 2022, ist die Anzahl der Meldungen im vorigen Jahr nahezu stabil geblieben. „Die gleichbleibend hohe Zahl zeigt, dass die Unternehmen in Deutschland ihrer gesetzlichen Meldepflicht nachkommen. Sie sehen öffentliche Rückrufe mittlerweile auch als Bestandteil eines verantwortungsvollen Managements, das Vertrauenswürdigkeit demonstriert“, stellte die Leiterin der BVL-Abteilung Lebensmittelsicherheit, Dr.Andrea Luger, fest. Dank stetig verbesserter Analyse- und Testmethoden würden heutzutage auch geringste Verunreinigungen entdeckt.

Für 2024 kündigte BVL-Präsident Cramer die Neuentwicklung des Portals lebensmittelwarnung.de an, die im Sommer online gehen soll. „Künftig werden wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch eine App anbieten können, mit der sie die Meldungen komfortabel über das Smartphone abrufen können“, erklärte Cramer. Dies sei ein weiterer wichtiger Beitrag zur Stärkung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. AgE

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